Da hat Christian Wulff gut lachen, kann er seine Regierungsarbeit in Niedersachsen mit der FDP fortsetzen – trotz des Einzugs der Linken mit 7,1 % in den Landtag. Wolfgang Koch dagegen dürfte kochen vor Wut, ist seine Koalition geplatzt, obwohl sich die CDU am Ende doch noch knapp vor der SPD (36,8 zu 36,7 %) behaupten konnte. Hier haben ihm die Linken mit erreichten 5,1 % einen Strich durch die Rechnung gemacht. In Hessen ist also alles offen, während Strahlemann Wulff trotz verlorener 5,8 % weiterhin den Sieger spielen darf.
Früher wurde ein solcher Verlust (eben jene 5,8 % gegenüber der Wahl vor fünf Jahren) eher noch als herbe empfunden. Heute ist das kein Grund mehr zum Trübsal blasen. Dass die Wahlbeteiligung von schon schwachen 67 % von 2003 auf höchst magere 57 % gesunken ist, scheint unsere Demokraten in Hannover auch nicht weiter zu stören. Danach hat aber nicht einmal jeder 4. wahlberechtigte Bürger in Niedersachsen die Partei von Herrn Wulff gewählt (genau 24,2 %).
Allein das schlechte Wetter kann daran nicht schuld sein. Sicherlich haben das auch die Medien zu verantworten, die dank ihrer vorherigen Prognosen schon früh Herrn Wulff zum Sieger erklärten. Natürlich hat auch der Kandidat der SPD, Herrn Jüttner, sein Scherflein hierzu beigetragen (er blieb blass, ohne Charisma). Viele eigentliche SPD-Wähler blieben zu Hause.
Interessant finde ich auch die Auszählung des Wahlkreises 78 (Osnabrück-West), nämlich die von Herrn Christian Wulff. Hatte er 2003 noch 55,6 % der Erststimmen erzielen können, so bekam er jetzt 46,7 %, also 8,9 % weniger. Und die CDU landete bei den Zweitstimmen bei 37,4 % – gut 5 % unter dem Landesschnitt.
Nun in meinem Wahlkreis 52 Buchholz siegte wieder Herr Heiner Schönecke („Heiner bewegt!“), u.a. Geflügelbauer (mit Batterie- also Käfighaltung). Ist nun einmal eine rustikal schwarze Gegend hier.