Zum Geburtstag habe ich von meinen Söhnen ein Abo für das Thalia-Theater in Hamburg geschenkt bekommen, vielen Dank an meine Jungs. Und zum Kafka-Jahr 2024 (100. Todestag) gab und gibt es noch ein Stück von Kafka nach dessen Roman ‚Der Prozess‘:
Obwohl im Leben Josef K.s alles in einigermaßen geregelten Bahnen läuft, wird er an seinem 30. Geburtstag von einer mysteriösen Behörde verhaftet. Eine konkrete Anklage gibt es nie –nur die Konfrontation mit einem System, das K. nicht versteht: eine Albtraum-Logik, die sich seinen Erwartungen immer wieder entgegensetzt. Sein Alltag überreizt sich mit Gesetzesstrukturen. Verstörende Figuren reden auf ihn ein. Der Mensch K. wartet also auf einen Gerichtsprozess. Aber welchen Prozess durchläuft er wirklich? Macht sich K. – ganz naiv und nervös – schuldig, ohne es zu wissen?
Franz Kafka: Der Prozess (24.03.2024 – Thalia- Theater Großes Haus)
Die Aufführung war typisches Regie-Theater, d.h. die Regie, die Art der Aufführung, ging deutlich vor dem Stück selbst. Nichts in meinem Sinne. Und Christa, die mit mir die Aufführung sah, erboste sich über einen nackten Josef K., der sicherlich unsere Nacktheit vor dem Gesetz symbolisierte, aber ganz dem eher prüden Autoren (Franz Kafka) widersprach.
Ganz anders die Verfilmung des Romans von Orson Welles aus dem Jahr aus dem Jahr 1962 mit Anthony Perkins (bekannt aus Hitchcocks ‚Psycho‘), Jeanne Moreau, Romy Schneider und natürlich Orson Welles selbst. In einer Kritik zum Film heißt es: Von Beginn an war klar, dass die Verfilmung von Kafkas Buch ein gewagtes, wenn nicht sogar unmögliches Unterfangen war. […] In der Zeitschrift cinema 63 stand: ‚Kafka hat durch diese Umwandlung nichts gewonnen, und seine Leser sind zu Recht enttäuscht. Das Kino ist jedoch um einen großen Film reicher geworden. Wer will sich also beklagen?‘