Shakespeare oder Nicht-Shakespeare – das ist keine Frage

Ich bin auf einem Shakespeare-Trip und lese gerade in einem Band gesammelter Werke den 12. von insgesamt 38 Bühnenstücken (das Buch hat ‚nur‘ 15 Stücke) des englischen Meisters: ‚Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage!‘ (Hamlet) – ‚Es war die Nachtigall und nicht die Lerche ..‘ (Romeo und Julia) – ‚Ein Pferd! Ein Pferd! Mein Königreich für ein Pferd!‘ (Richard III.) – Wer kennt sie nicht, diese Verse.

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Ich lese Shakespeares Werke in Übersetzungen von Schlegel (1767 – 1845), die um 1800 erschienen sind und an die sich auch heute noch die Aufführungen an deutschen Theatern orientieren. Die Sprache ist schon sehr antiquiert, aber man kann sich schnell ‚einlesen‘.

‚Das Buch‘ mit Personenübersichten samt meinen Anmerkungen
‚Das Buch‘ mit Personenübersichten samt meinen Anmerkungen

Filme mit Werken von Shakespeare
Shakespeare in meinem Blog

Hier zwei Ausschnitte aus Shakespeares ‚Richard III.‘ – aus dem Film ‚The Lost King‘ (Der verlorene König), der im Fernsehen lief. Richard III. fiel als letzter englischer König 1485 bei einer Schlacht. Seine Leiche wurde angeblich in einem Fluss entsorgt, wurde dann aber 2013 auf einem Parkplatz in Leicester gefunden. Lange galt er als bucklig, als Kindermörder und Thronräuber (wie ihn Shakespeare darstellte in seinem Drama). Heute ist er aber rehabilitiert.

Ich erinnere mich, in jungen Jahren Shakespeares ‚Richard III.‘ im Fernsehen gesehen zu haben. Wer die Titelrolle spielte, ist mir entfallen. Aber ich war beeindruckt (schon damals).

Zu Richard III. von England gab es neulich den Film ‚The Lost King‘ (Der verlorene König) im Fernsehen. Richard III. fiel am 22.08.1485 im Alter von nur 32 Jahren als letzter englischer König bei einer Schlacht. Angeblich wurde seine Leiche in einem Fluss ‚entsorgt‘. Es gab aber Hinweise, dass er wohl doch begraben wurde. Eine Hobbyhistorikerin konnte im Jahr 2013 den Fund der Überreste des Königs (ein DNA-Abgleich bestätigte die Identität) auf einem Parkplatz in Leicester verkünden.

Richard III. galt als bucklig, Kindermörder und Thronräuber (der eigentliche Thronfolger, sein Neffe, der zwölfjährigen Eduard V. und sein Bruder Richard of Shrewsbury, wurden im Tower von London festgehalten – und verschwanden dann auf Nimmerwiedersehen!). Shakespeare schilderte den König als Monster. Heute ist diese Ansicht revidiert worden und die sterblichen Überreste formgerecht beigesetzt.

Im letzten Jahr war ich mit meiner Frau bei mehreren Aufführungen im Thalia-Theater Hamburg (ein Abo als Geschenk meiner Söhne). Ich gestehe, dass ich (und auch Christa) nicht allzu begeistert waren. Die Inszenierungen (der Regisseure) nahmen den Stücken die Show. Eigentlich bin ich modernen Kunstwerken gegenüber aufgeschlossen. Aber das ging mir dann doch zu weit. Die eigentlichen Theaterstücke wurden auf modern getrimmt, geradezu entstellt. Jetzt habe ich mir die Tragödie von ‚Romeo und Julia‘ angeschaut – ebenfalls im Thalia-Theater (2014) aufgeführt, dass in diesem April den letzten Vorhang erfährt, also über 10 Jahre aufgeführt wurde. Anfangs rümpfte ich auch die Nase. Aber da ich das Stück (wenn auch in einem anderen Wortlaut) gelesen hatte, war ich am Ende doch zufrieden. Hier die Szene mit ‚der Nachtigall und nicht der Lerche‘: Romeo war verbannt aus Verona, wagte es aber, Julia des Nachts zu besuchen. Wäre es noch Nacht (da singt die Nachtigall), wie Julia meint, dann hätten beide noch Zeit. Aber Romeo denkt, dass die Lerche singt, es auf den Morgen zugeht, er also gehen müsste, um nicht gefangen und getötet zu werden.

Hier noch ein Ausschnitt aus einer Aufführung von Shakespeares ‚Romeo und Julia‘ aus dem Thalia-Theater in Hamburg aus dem Jahr 2014. Die Szene mit ‚der Nachtigall und nicht der Lerche‘: Romeo war verbannt aus Verona, wagte es aber, Julia des Nachts zu besuchen. Wäre es noch Nacht (da singt die Nachtigall), wie Julia meint, dann hätten beide noch Zeit. Aber Romeo denkt, dass die Lerche singt, es auf den Morgen zugeht, er also gehen müsste, um nicht gefangen und getötet zu werden.

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Über WilliZ

Wurde geboren (in Berlin-Schöneberg), lebt (nach einem Abstecher nach Pforzheim, längere Zeit in Bremen und Hamburg) in dem Örtchen Tostedt am Rande der Lüneburger Heide - und interessiert sich für Literatur, Musik, Film und Fotografie (sowohl passiv wie aktiv) ... Ach, und gern verreise ich auch!

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