Wenn Til Schweiger die prominenten Schauspieler Deutschlands ruft (ob mit Migrationshintergrund oder ohne – wer den Film gesehen hat, weiß wie ich das meine), dann folgen sie willig. Nach dem Erfolg von „Keinohrhasen“ (mit über 6 Millionen Zuschauern Deutschlands erfolgreichster Film 2008) drehte Til Schweiger wieder eine Komödie: „1 ½ Ritter – Auf der Suche nach der hinreißenden Herzelinde“, um mit diesem Film mittelalterlichen Frohsinn zu verbreiten. Es kam lediglich mittelalterlicher Blödsinn heraus.
Mit schwerer Ritterrüstung und Prinz-Eisenherz-Frisur stolpert Schweiger in seiner vierten Regiearbeit ständig über vergeigte Pointen und ein Drehbuch, das einfallsloser kaum sein kann. Da helfen auch die ganzen Promis nichts: der Film geht gewaltig in die Hose.
Wenn noch etwas erträglich ist an diesem Film, dann die etwas längeren Passagen mit dem türkischstämmigen Möchtegern-Ritter Erdal (Rick Kavanian) oder die Sequenz mit dem wahren schwarzen Ritter und seiner basis-demokratischen Gesellschaft. Aber das kann z.B. den anfänglichen Auftritt der New Kids on the Block (plötzlich wähnte ich mich im falschen Film) oder den von Herrn Roberto Blanco („Ein bisschen Spaß muss sein!“ – wirklich?) kaum kompensieren.
„Das Schwert muss aber am Eingang abgegeben werden!“, heißt es an einer Stelle des Films. Der Zuschauer sollte sein Gehirn an der Kasse abgeben, um nach überstandener Filmvorführung ohne größere Schäden den Heimweg antreten zu können. Am Besten erst gar nicht ins Kino gehen, man erspart sich Zeit, Geld und Ärger mit sich selbst (Warum musste ich mir diesen Schwachsinn angucken?).