Meditationen über Mozart

Am letzten Freitag begleitete ich meinen jüngeren Sohn zu einem Arzt in Bremen, bei dem er an einer Hörtherapie nach der Methode von Dr. Alfred Tomatis, auch Mozart-Therapie genannt, teilnimmt. Grundlage dieser Therapie ist die Verwendung speziell ausgesuchter Musik: sinfonische und konzertante Werke von W.A. Mozart und gregorianische Gesänge, die mit speziellen elektronisch gesteuerten Verstärker- und Filtersystemen bearbeitet wurden (z.B. werden einmal hohe, dann tiefe Frequenzen hervorgehoben). Hierzu später einmal mehr.

Während mein Sohn seine spezielle Hörtherapie absolvierte, dürfte ich mir ein behagliches Plätzchen aussuchen und legte mich so für zwei Stunden auf eine Matratze, um den Klängen von Mozart zu lauschen.

Mozart

Allgemein werden mit Mozarts Musik in den unterschiedlichsten therapeutischen Bereichen Behandlungserfolge verzeichnet – bei Mensch und Tier. Ich hatte nun zwei Stunden Zeit, um über Mozart und seine Musik zu meditieren:

Neben seiner Musik ist mir Mozart in der Literatur bei Hermann Hesse und dessen Steppenwolf, dort in dem magischen Theater, bekannt. Und es gibt die durchaus sehenswerte Verfilmung von Mozart von Milos Forman (Amadeus, der Größte).

Wie bei Hesse so habe ich mir Gedanken gemacht, wie es wäre, wenn Mozart heute leben würde, welche Musik er komponieren und selbst spielen würde. Dazu schrieb ich einmal in Also sprach Schincklass – Mozart:

Und was hältst du von folgender Überlegung: Mozart heute?! Was wäre, wenn Mozart heute leben würde? Ich bin mir zwar nicht sicher, aber ich glaube schon, dass Mozart heute einer der größten Rock ’n’ Roller wäre, den die Welt kennt. Natürlich ist diese Spekulation müßig. Aber schon zu Lebzeiten, also vor über 200 Jahren, da war Mozart das, was heute vielleicht die Punks sind. Ja, ich behaupte, Mozart war der erste Punk. Er hat sich auch nicht um Konventionen geschert.

Mozart war ein Musikgenie, wie es ein solches kaum alle Tage gibt. Ein Mozart heute, der nicht allein in der klassischen Musik beheimatet wäre, würde natürlich eine ganz andere Musik kreieren. Vorstellbar wäre ein Experimentieren wie in der Neuen Musik (z.B. Arnold Schönberg, Igor Strawinski oder Béla Bartók). Vielleicht eine Art Super-Zappa, der u.a. ein Bewunderer von Edgar Varèse war, einem weiteren Vertreter der Neuen Musik. Denkbar wäre so auch ein Werk a la „Thick as a Brick“ von Jethro Tull, wenn auch viel komplexer und weitreichender.

Natürlich sind das nur Hirngespinste, Betrachtungen, die mich überkamen, als ich so entspannt auf der Matratze der Musik von Mozart lauschte.

Weitere Beiträge von mir zu Mozart: Happy birthday, Amadeus!Spirits of Mozart – Ian Andersons Mo’z Art Medley

Über WilliZ

Wurde geboren (in Berlin-Schöneberg), lebt (nach einem Abstecher nach Pforzheim, längere Zeit in Bremen und Hamburg) in dem Örtchen Tostedt am Rande der Lüneburger Heide - und interessiert sich für Literatur, Musik, Film und Fotografie (sowohl passiv wie aktiv) ... Ach, und gern verreise ich auch!

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