Da hat sich der Papst ein faules Ei ins Nest legen lassen (Aufhebung der Exkommunikation gegen einen Holocaustleugner), da darf er sich nicht wundern, wenn alle Welt schreit: Es stinkt! Nur sollte sich die Pastorentochter Merkel zunächst um ihre eigenen faulen Eier kümmern (Mehdorn und die Datenaffäre bei der Bahn, deutlichere Kritik an den Bankmanagern), bevor sie sich in kirchliche Angelegenheiten einmischt.
Und der Papst? Der hat nun ein echtes Problem. Sicherlich war es ihm eine Herzensangelegenheit, den Zusammenhalt der katholischen Kirche zu betreiben. Wenn aber seine erzkonservative Haltung dazu führt, eine umstrittene Bruderschaft mit noch umstritteneren Ansichten „heim ins Reich“ zu holen, dann muss er sich darauf einstellen, dass liberal denkende Katholiken der Kirche den Rücken kehren.
Wenn selbst CDU-Unionsfraktionsvize Wolfgang Bosbach laut über einen Rücktritt Mehdorns nachdenkt, dann wackelt dessen Stuhl wirklich bedenklich. Die zögerlichen Aufklärungs- und Erklärungsversuche („Übereifer!“ und „falsch verstandene Gründlichkeit“.) von Bahnchef Mehdorn angesichts einer Massen-Überprüfung eines Großteils der Bahnmitarbeiter belegen, dass er nicht so ganz verstanden hat, worum es bei dieser Affäre eigentlich geht. Wie schallt es aus den Lautsprechern bei Abfahrt eines Zuges: Zurücktreten, bitte!
Nach dem Sieg in Dortmund im Achtelfinale des DFB-Pokals schien für Werder wieder alles in Butter zu sein. Um so bitterer die Erkenntnis, dass man nichts dazu gelernt hat und die Achterbahnfahrt der Hinrunde wohl weitergeht: Wer gegen einen Abstiegskandidaten wie Arminia Bielefeld zu Hause verliert, hat an der Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga wahrlich nichts verloren.
Und jetzt geht es am Samstag auf Schalke weiter, einem weiteren Möchtegern-Meister, der tief in der Krise sitzt. Da mag man gar nicht hinschauen.