Herr Albin ist ein Patient auf dem »Berghof«. Herr Albin ist »blutjung und schlenkricht, mit rosigem Kindergesicht und kleinen Backenbartstreifen neben den Ohren« (III, 122). Nach drei Jahren Kur spielt er theatralisch mit Selbstmord (III, 121). Von ihm stammen die Pistolen, mit denen am Ende ein Duell ausgetragen wird. Die »innerlich verödete Frau Magnus« sitzt im Rausch auf seinem Schoß, nachdem Mynheer Peeperkorn sie aufgemuntert hat (VII, 863). Später nimmt Albin an Dr. Krokowskis spiritistischen Sitzungen teil, wo er ziemlich energisch auftritt (VII).
Nun, das ist keine schmeichelhafte Beschreibung des Herrn Albin. Wie gut, dass ich nicht gemeint sein kann (oder männliche Verwandte von mir gleichen Namens), denn der Roman Der Zauberberg von Thomas Mann, der 1924 veröffentlicht wurde, spielt in den Jahren vor dem ersten Weltkrieg. Er handelt vom Reifeprozess des jungen Hans Castorp. Während eines siebenjährigen Aufenthalts in einem Tuberkulose-Sanatorium trifft Castorp dort Menschen, die ihn mit Politik, Philosophie, aber auch Liebe, Krankheit und Tod konfrontieren.
Nachzulesen ist die Beschreibung in einem Figurenlexikon zu dem Roman, das Teil eines online aufrufbaren Literaturlexikons ist, als Beta-Version am 13.04.2009 ins Netz gestellt. Dieses Lexikon soll in erster Linie Lesern als digitale Gedächtnisstütze dienen. Neben dem Figurenlexikon findet der Leser ausführliches Material zu Thomas Manns Josef und seine Brüder mit Landkarten, Indizes und eigenem Figuren-, Orts- und Sachlexikon. Außerdem enthält dieses Literaturlexikon ein weiteres Figurenlexikon zu Robert Musils Der Mann ohne Eigenschaften. Figurenlexika zu Hugo von Hofmannsthals Dramen und Libretti sowie zu Theodor Storms Novellen sind in Vorbereitung.
Das Literaturlexikon online befindet sich noch in der Aufbauphase. Die einzelnen Lexika entstehen sukzessive und nach dem Baukastenprinzip. Über gegenwärtig schon verfügbare, demnächst erscheinende oder in Vorbereitung befindliche Lexika gibt die Seite Lexika Auskunft. Herausgeberin ist Frau Prof. Dr. Anke-Marie Lohmeier von der Universität des Saarlandes (Fachrichtung 4.1 – Germanistik).