Wer zuletzt lacht, lacht am besten – heißt es. Sollte am Ende der HSV das bessere Lachen haben? Nachdem der HSV gegen den SV Werder Bremen sowohl im UEFA-Cup-Halbfinale als auch im DFB-Pokal-Halbfinale – zuletzt dann auch noch im Bundesliga-Punktspiel – das Nachsehen hatte, gelang den Hamburger Fußballern gestern mit dem Sieg in Frankfurt (Siegtreffer in letzter Minute) und dem Erreichen des 5. Tabellenplatzes doch noch die direkte Teilnahme am UEFA-Cup in der nächsten Saison.
Und Werder? Die verhunzte Bundesliga-Saison sollte mit dem Gewinn des UEFA- und des DFB-Pokals doch noch ein gutes Ende finden. Aber was die Mannschaft am Mittwoch vor 40.000 Zuschauern im Sükrü-Saracoglu-Stadion von Istanbul gegen Schachtar Donezk bot, war bestenfalls ‚gute Hausmannskost’, sprich Bundesligadurchschnitt. Sicherlich war das Fehlen von Diego, Mertesacker und auch Almeida schmerzlich spürbar; aber auch ohne diese sollte mehr zu Stande kommen als das ideenlose Nach-vorne-Gebolze. Besonders Mesut Özil, der Diego vertreten musste, litt am Mittwochabend unter einer schweren Spielhemmung. Donezk bemühte sich wenigstens, spielerisch zu überzeugen, was auch ab und zu gelang; insgesamt war das Gekicke aber eines Endspiels nicht würdig. So verlor der SV Werder das Spiel in der Verlängerung mit 1:2.
Was bleibt, ist der DFB-Pokal, der am kommenden Samstag um 20 Uhr in Berlin gegen die Werkself aus Leverkusen ausgespielt wird. Gelingt es Trainer Thomas Schaaf die Mannschaft noch einmal zu motivieren und wieder in Gang zu bringen? Die klare Niederlage gestern in Wolfsburg verheißt nichts Gutes. Allerdings machte es Leverkusen in Cottbus auch nicht besser.
Sollte Werder auch das DFB-Pokal-Endspiel vermasseln und damit in der nächsten Saison international nicht mehr vertreten sein, dann sieht die Zukunft des Vereins wahrlich nicht sehr rosig aus, zumal Diego in diesem Endspiel zum letzten Mal im Werder-Dress auflaufen wird. Der HSV hätte dann wahrlich das bessere Lachen …
An Werder und HSV vorbei hat sich der VfL Wolfsburg nach vorn geschoben und ist verdientermaßen mit dem erstmaligen Gewinn einer deutschen Fußballmeisterschaft auch die Numero eins im Norden der Republik. Dazu kann ich nur gratulieren! Genau. Gratulation nach Wolfsburg (immerhin sind die Wölfe auch Niedersachsen – wie ich).