Werder Bremen hat zum sechsten Mal den DFB-Pokal gewonnen. Die Hanseaten besiegten in Berlin die Werkself aus Leverkusen mit 1:0 und bereiteten damit ihrem scheidenden Superstar Diego ein schönes Abschiedsgeschenk. Mit diesem Pokalerfolg findet die insgesamt verkorkste Fußball-Bundesliga-Saison doch noch ein gutes Ende.
Nach dem verlorenen Finale im UEFA-Cup in Istanbul und der 1:5-Niederlagen in Wolfsburg gegen den neuen deutschen Meister erschien es fraglich, ob Trainer Thomas Schaaf die Mannschaft moralisch noch einmal aufbauen könnte. Immerhin konnte er bis auf Mertesacker in der Abwehr sein bestes Team aufstellen. Und besonders Mesut Özil, der in Istanbul seiner Rolle als Spielmacher und Diego-Ersatz nicht gerecht wurde, spielte wie befreit auf. In der Abwehr war es einmal mehr Naldo, der immer wieder aufräumte. Kein Wunder, wenn im Ausland auch für ihn Interesse gezeigt wird. Werder Bremen zeigte sich von seiner besten Seite. Nur am Ende schien nach 55 Pflichtspielen in dieser Saison den Spielern die Luft auszugehen. Aber Leverkusen war zu harmlos, um das Blatt noch zu wenden.
Das Spiel am Samstag war nicht nur das Abschiedsspiel von Diego, der in den drei Jahren in Bremen für viele wunderschöne Fußballmomente gesorgt hat. Mit ihm verliert die gesamte Bundesliga einen großartigen Spieler. Am Samstag verabschiedete sich auch Werders Mannschaftskapitän Frank Baumann, ein zwar eher unauffälliger, dafür aber sehr effizient spielender Fußballer, immerhin auch 28-facher Nationalspieler, der gewissermaßen als Sprachrohr von Trainer Schaaf auf dem Spielfeld agierte. Obwohl er als ungekrönter König des taktischen Fouls im Mittelfeld gilt, zeichnete er sich insbesondere durch Fairness und Loyalität aus. Baumann bleibt Werder Bremen aber erhalten und wechselt als Assistent von Klaus Allofs ins Management des Vereins.
siehe auch zdf.de: Video Eine Pokal-Party in Grün-Weiß