Als das Ende der Musik, so sieht ein Twitterer den Tod von Michael Jackson. Das ist natürlich Blödsinn. Ich denke aber: Es ist das Ende eines Traums. Wie kein anderer so hatte es Michael Jackson geschafft, Millionen Menschen mit seiner Musik anzusprechen – über Ländergrenzen hinweg, Menschen aller Hautfarben und aller Religionen. Aber es war nur ein Traum, oft bonbonfarben, schrill und neurotisch – wie Jackson selbst.
Michael Jackson lebte in einer anderen Welt. Schon früh von seinem Vater brutal gedrillt, um mit seinen Brüdern im Showbiz erfolgreich zu sein, blieb ihm eine normale Kindheit versagt. Diese holte er auf obskure Weise in späteren Jahren nach. Jackson war ein Peter Pan, der nicht erwachsen werden wollte. Anders als dieser, war Jackson aber erwachsen. So mögen sich auch seine sexuellen Übergriffe auf Kinder erklären, wenn auch nicht rechtfertigen.
Kurz vor einem Comeback starb nun der King of Pop an Herzversagen. Die genaueren Umstände seines Todes werden noch untersucht. Es mag sein, dass sein Tod mit dieser bevorstehenden Rückkehr auf die Konzertbühnen zusammenhängt. Ich denke, dass Jackson nicht mehr die Kraft hatte, eine solche Tour durchzustehen.
Bemerkenswert natürlich auch die biografischen Parallelen zum King of Rock ’n’ Roll, Elvis Presley, mit dessen Tochter Michael Jackson rund 19 Monate verheiratet war. Presley starb mit 42 Jahren ebenfalls an Herzversagen. Wie Jackson so kämpfte auch er in seinen letzten Jahren mit erheblichen persönlichen und wirtschaftlichen Problemen und einer starken Medikamentenabhängigkeit, die letztlich seine labile Gesundheit ruinierte.
Michael Jackson: Earth Song
Und so bleibt am Ende vielleicht nur noch eine Frage: Wer ist der wirkliche King?
Michael Jackson ist nicht tot, weil seine Kunst lebt noch, und sie lebt für immer!