Nach einem ausgiebigen Frühstück (und noch schnell den Gang für kleine Jungs und große Mädels) machten wir am 2. Tag unsere erste größere Wattwanderung. Es war um 10 Uhr gerade Niedrigwasser und das höchste Nochwasser sollte gegen 16 Uhr 20 kommen.
So gingen wir beim Radarturm auf der Westseite der Insel Neuwerk ins Wattenmeer. Hier mussten wir zuerst die Fahrrinne bzw. das Fahrwasser für die Fähre nach Cuxhaven durchwaten. Das Watt wird durchpflückt von Prielen, die selbst bei Niedrigwasser Wasser führen, da sie tiefer als die Ablagerungen wie Sand und Schlick liegen. Immer wieder bilden sich hier Sandbänke, auf denen sich Muscheln sammeln.
So eine Wanderung ist sicherlich nicht jedermanns Sache. Im Schlick versinkt man mit bloßen Füßen immer ein Stück, an manchen Stelle sogar bis zu den Waden. Wegen der Muscheln ist es angebracht, mit Strandschuhen zu gehen (andere Schuhe eignen sich weniger, da diese vom Salzwasser angegriffen werden). Aber wer sich nicht so empfindlich gibt, wird es mögen, zumal das Wandern im Schlick einer Kneipp-Kur gleichkommt.
Wir gingen im Watt in Richtung Norden bis zum Badehaus. Dort besteht die Möglichkeit bei Hochwasser im Meer zu baden. Es begann zu regnen. Aber bei einem Aufenthalt an der Nordsee gibt es kein schlechtes Wetter, sondern nur bekanntlich die falsche Kleidung. Außerdem wechselt hier das Wetter ziemlich schnell – und nach Regen kommt auch bald wieder die Sonne hervor.
AlbinZ im Wattenmeer bei der Insel NeuwerK |
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Am Nachmittag gingen wir dann zum Leuchtturm von Neuwerk, dem Wahrzeichen der Insel – und da Neuwerk zu Hamburg gehört – dem ältesten Gebäude der Hansestadt. Dieser Leuchtturm wurde 1310 fertiggestellt und diente zunächst auch als Schutz vor Seeräubern. Das heute noch funktionsfähige Leuchtfeuer auf dem Turm wurde 1814 eingerichtet. Wegen seiner Lage am Zusammenfluss von Elbe- und Wesermündung war es ein wichtiges Seezeichen.
Im Leuchtturm gibt es sieben Fremdenzimmer, die angemietet werden können. Und man kann den Turm über 138 Stufen natürlich auch besteigen. Von oben hat man einen herrlichen Blick über die Insel – und natürlich auch einen Blick bis nach Cuxhaven. Übrigens gab dieser Leuchtturm der Insel seinen Namen: das neue Werk (Gebäude) wurde zu Neuwerk.
Leuchtturm der Insel Neuwerk |