Am 5. Tag hatten wir auf der Insel Neuwerk von morgens bis abends herrlichstes Sonnenwetter. Und da wir die Insel im Wesentlichen ausgekundschaftet hatten, war für diesen Tag Strand, Meer und Sonne angesagt. Nach dem Frühstück ging es los zur Südseite von Neuwerk, zur Badestelle gleich neben dem kleinen Jachthafen.
Natürlich war bereits Ebbe und der Höchststand des Wassers mit der nächsten Flut sollte um 18 Uhr 14 sein. So war zunächst Buddeln im Watt angesagt. Meine Jungs bauten eine Burg mit allem Drum und Dran, sonnten sich wie meine Frau und ich. Und gegen 14 Uhr ließen wir es uns im „alten Fischerhaus“ gut gehen mit Kaffee, Kuchen, Eis und sonstigen süßen Leckereien (je nach Nase, unter die das Naschwerk geschoben wurde).
Burgbauen im Wattenmeer – Sonnenbaden auf Neuwerk |
So ab 15 Uhr 30 kam dann das Wasser. Es dauerte nicht lange, und da meine Jungs ihre Burg auf einer Sandbank vor einem Priel gebaut hatten, dieser vor dem anderen Wattenboden überschwemmt wurde, überraschte das Wasser Jungs und Burg und unterspülte diese (die Burg) schneller als man gucken konnte.
Gegen 18 Uhr, als das Wasser seinen Höchststand fast erreicht hatte, machten wir uns auf zu unserer Ferienwohnung, um uns für den Abend zu präparieren. Im „Anker“ gingen wir zum Essen – ich gönnte mir auf der Sonnenterrasse ein reichhaltiges Bauernfrühstück, das für mich schon zur Tradition gehört. Auf früheren Radtouren in meiner Jugend durch Norddeutschland aß ich abends öfter ein solches Bauernfrühstück, weil es meist das preiswerteste Gericht und zudem nach vollbrachtem Radeln gut sättigend war.
Ein Verdauungsspaziergang beendete dann den Tag, an dem ich mir immerhin trotz Sonnencreme den Pelz gehörig verbrannte.
Noch ein Insel-Internum: Wenn so viele Gäste jeden Tag die Insel bevölkern, dann fragt man sich natürlich, wo der Müll bleibt. Es gibt natürlich keine Müllabfuhr wie bei uns. Aber einer der Insulaner, der sonst einen Wattwagen chauffiert, holt an bestimmten Wochentagen bestimmten Müll ab. Am Mittwoch war das Altglas dran. Neben der Kläranlage (auch das braucht die Insel natürlich) wird der Müll gesammelt. Und per Müllschiff, das sich an diesem Tag schon früh am Morgen gegen 5 Uhr durch dumpfes Gehupe ankündigte und am Staatsanleger auf der Westseite der Insel anlegte, wird der Müll abgeholt.