Es dauert nicht mehr lange, dann geht es mit meinen Lieben in den Urlaub nach Schottland. Bereits 1985, also vor 20 Jahren, war ich mit meiner heutigen Frau in Großbritannien und dabei rund zwei Wochen auch in Schottland. Hier die Fortsetzung meines Reisetagebuchs:
Dienstag, den 6. August 1985 (4. Reisetag):
Kurz nach 8 Uhr stehen wir auf, ziehen uns gleich an und gehen hinunter zum Frühstück in unserer Bed&Breakfast-Unterkunft in Edinburgh. Das ist reichhaltig. Zu Kaffee essen wir eine Art Cornflakes (aus Reis), Spiegeleier mit Schinken, Toast mit Orangenmarmelade usw. Dann duschen wir usw. und packen die restlichen Sachen ein. Gegen 10 Uhr 30 zahlen wir und gehen dann zur Coach Station. Wir wollen doch mit dem Bus nach Inverness fahren und benutzen ab heute unsere Travelpässe „Highlands and Islands“ (für 10 Tage kosten die für jeden 250 DM). Um 11 Uhr sind wir da und 11 Uhr 30 geht es los über Perth, Pitlochry, Aviemore und Newtonmore nach Inverness. Gestern hatten wir schon ganz gutes Wetter (zumindest für Schottland), auch wenn es zwischendurch kurz regnete; heute ist es zwar wechselweise bewölkt oder sonnig, sonst aber den ganzen Tag über trocken.
Gegen 15 Uhr 45 sind wir in Inverness. Die Fahrt war recht schön. Wir gehen gleich zur Railway Station, gucken nach dem Zug nach Kyle of Lochalsh, der um 17 Uhr 55 fährt. Plätze reservieren brauchen wir nicht. Wir trinken noch schnell jeweils ein Pint of Guinness (86 p.); 17 Uhr sind wir auf der Platform 5, wo der Zug schon steht; wir suchen uns einen Platz.
Noch ist es Zeit, so essen wir einen Happen Brot mit Salami und restlichem Käse, trinken dazu Saft. 18 Uhr 05 fährt der Zug los; über Dingwall, Strathcarron usw. geht es nach Kyle. Fast pünktlich kommen wir gegen 20 Uhr 45 dort an. Wir nehmen gleich die Fähre zur Isle of Skye. Dort warten wir auf den Bus (von Kyleakin) nach Portree, dem Hauptort der Insel. Dieser kommt gegen 21 Uhr 15 (lt. Fahrplan 21 Uhr). Wir steigen aber schon unterwegs 9 Meilen vor Portree aus, als wir einen Campingplatz ausmachen. In Sligachan auf der Ilse of Skye schlagen wir unser Zelt auf. Es soll eine heiße Nacht werden.
Zunächst gibt es etwas Knatsch beim Zeltaufbauen. Wir waschen uns kurz und essen im Zelt Brot aus eigenen Vorräten. Der Knatsch kam wohl auch schon deshalb, weil uns Mücken und vorallem kleine Gewitterfliegen, oder was immer es sind, in Schwärmen überfallen; überall kribbelt und krabbelt es. Dem werden wir dank Nelkenöl Herr bzw. Frau. Wirklich ein gutes Rezept.
Nach dem Essen legen wir uns gegen 23 Uhr 30 aufs Ohr, d.h. in unsere Schlafsäcke, durch die wir so ziemlich jedes Steinchen auf der Wiese (wohl eher Sumpf) trotz Isoliermatten spüren. Bis gegen 2 Uhr gibt es immer noch Krach durch ankommende Autos u.ä. –
Bißchen Schlaf finden wir dann doch … und schon setzt Regen und Sturm uns zu. Das Zelt ist dem nicht gewachsen. Für sonnige, windgeschützte Sommerwiesen in Nachbars Garten mag das Zelt gut sein; für dieses ‚etwas‘ rauhere Klima aber stellt es sich als Fehlkonstruktion heraus. Der Wind preßt es auf die Hälfte seines Umfangs zusammen. Und es regnet bald auf der Wetterseite durch.
Spätestens um 7 Uhr ist die Nacht auch für uns vorbei. Draußen ist nun wirklich alles ein lehmiger Sumpf, durch den wir waten müssen.
siehe hierzu: meine Reisevorbereitungen Schottland 2005 mit vielen weiteren Infos