Hier die Fortsetzung meines Reisetagebuch Schottland 1985:
Mittwoch, den 7. August 1985 (5. Reisetag):
Wir packen … mit Mühe alles zusammen; das Zelt ist natürlich klitschnaß; so müssen wir es auch verstauen. Dafür kommen wir kostenlos davon. Es wird nicht kassiert, weil kein Kassierer weit und breit vorhanden ist (Wo kein Kläger ist … usw.).
Im Hoteleingang auf der anderen Straßenseite (Sligachan Hotel) finden wir vorerst Unterschlupf. Immerhin werden wir morgens durch einen wunderschönen Regenbogen für diese nicht gerade „gelungene“ Nacht entschädigt. Schafe grasen zwischen den Zelten und Wohnwagen.
Im Hotel gucken wir im Fahrplan zunächst nach dem nächsten Bus. Es ist inzwischen 10 Uhr – und 9 Uhr 50 und wirklich pünktlich ist ein Bus gerade abgefahren. Der nächste Bus Richtung Festland fährt erst um 13 Uhr 10. So nutzen wir die Zeit, um Tee und Kekse in der Hotellounge zu uns zu nehmen. Ich habe so auch Zeit, Tagebuch zu schreiben.
Zunächst spielen wir noch mit dem Gedanken, hier im Hotel zu bleiben, aber als wir den Preis erfahren (rd. 40 £), entscheiden wir uns doch für die Weiterfahrt. Wir wollen aber nur bis Kyle; der Bus fährt auch nur bis Kyleakin, dem Fährort auf dieser Insel.
Der Bus ist pünktlich; der Regen hat aufgehört – es regnet den ganzen Tag nicht mehr, bleibt zwar kühl, aber sonst ganz erträglich. Um kurz nach 14 Uhr sind wir in Kyleakin. Mit der Fähre nach Kyle of Lochalsh, dort ins Informationszentrum, wo wir nach B&B (Bed and Breakfast) fragen. Für 14 £ 80 (es wird also billiger) bekommen wir in Kyleakin ein Zimmer; wir müssen also mit der Fähre zurück. 15 Uhr sind wir in unserem Zimmer im „Obbeview“, das dem Moil Castle Restaurant gegenüber liegt. Das Zimmer ist ganz nett.
Wir packen die nassen Sachen aus und hängen sie auf. Dann duschen wir auch noch schnell. Anschließend gehen wir hinaus; ein Bus ins Inselinnere ist gerade weggefahren. So bleiben wir im Ort, kaufen ein (u.a. auch einen Sprachführer in Gälisch und ‚Schottisch‘) für 7 £. Mit der Fähre fahren wir wieder nach Kyle. Zuvor gehen wir aber ins Moil Castle Restaurant. Dort in der Lounge Bar trinken wir zunächst ein Lager. 18 Uhr essen wir für knapp 11 £ (Christa ein kleines Steak, ich Pork Chop, also Schweinekotelett mit Apfelsauce – zuvor Prawn sauted in Garlic Butter, also Krabben in Knoblauchbutter gesotten); es schmeckt ganz gut.
In Kyle gehen wir auf einen Hügel (Heather Hill = Heidehügel), von dem haben wir einen schönen Ausblick auf Loch, Inseln und Ortschaft. Mit der Fähre um 21 Uhr fahren wir zurück nach Kyleakin und gehen dort auf unser Zimmer. Wir machen uns etwas frisch, ich pinsle noch etwas Tagebuch; gegen 22 Uhr legen wir uns ins Bett. … Wir versinken in einen tiefen, erholsamen Schlaf. Die frische Luft bewirkt ihren Teil …