Mit einem sozialkritischen Projekt ist der international gefragte Künster Santiago Sierra jetzt in der hannoverschen Kestnergesellschaft zu sehen. Der Spanier ließ zwei weiße Räume mit rund 120 Tonnen Schlamm und Erde füllen. Besucher können in Gummistiefeln darin herumstapfen und ihre Spuren dann in leeren Räumen auf einem hellen Teppich hinterlassen.
Das Projekt „Haus im Schlamm“ soll an die Entstehung des Maschsees erinnern. Der künstliche See mitten in Hannover wurde unter den Nationalsozialisten in den 30er-Jahren von 1.650 Arbeitslosen für Hungerlöhne ausgehoben (Quelle: NDR Fernsehen – Hallo Niedersachsen vom 11.02.2005).
Das Projekt bekommt durch die Flutkatastrophe in Südasien leider eine zusätzliche Bedeutung, einen makabren Unterton, und ist natürlich alles andere als unumschritten. So viel Matsch in einem Haus wünscht man sich selbst seinem ärgsten Nachbar nicht.