Wie gut, dass meine Frau ein Fan von Hugh Grant ist, so habe ich mir gestern das Fußball-Gegurke erspart. Gut, die erste Viertelstunde habe ich gesehen und auch den Schluss mit noch zwei von drei Toren. Das war fast mehr als genug. Dann doch lieber „Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück“ als dieses unverdauliche Ballgeschiebe in Istanbul.
Nun, um es gleich zu sagen: ich finde es okay, dass Jürgen Klinsmann aus der Altherrentruppe eine Elf mit vielen jungen Wilden gezaubert hat. Vielleicht zu jung oder zu wild? Ne, nicht jung genug, denn einige Altherren, Herrn Kahn vorn weg (auch wenn er sich oft wild gibt), haben den Verjüngungsprozess tatsächlich überlebt.
Was vielleicht nicht so klappt, ist das taktische Gezerre, das Klinsmann und Löw ausgeben. Das ist für den einen oder anderen wahrscheinlich zu ‚hoch‘. Wenn z.B. Borowski Ballack ersetzen, gleichzeitig aber sein Spiel mit Frings, Schneider und Schweinsteiger abstimmen soll (wie, was, wo?), dann tut man keinem der Spieler einen Gefallen. „Tim, hau drauf!“, das hätte Borowski verstanden.
Nun, nach der Hochstimmung (Confed Cup) müssen Klinsmann und Co. jetzt durch das Tal der Tränen. Was sie dann 2006 erwartet, kennt man als altes Kinderspiel: Himmel oder Hölle!
Ich mache mir keine Illusionen: Das junge Team ist für die kommende WM eigentlich einfach noch nicht reif genug. Ich schreibe: eigentlich! Denn was am Ende herauskommt, weiß man am Anfang meist noch nicht. Ich lasse mich gern überraschen …