Geht es den Steuerkriminellen endlich an den Kragen? Immer wieder werden in Deutschland der öffentlichen Hand Schweizer Steuersünder-Daten angeboten, die Steuerhinterziehungen in der Größenordnung von vielen 100 Millionen Euro belegen. Wie es aussieht, werden die nicht gerade legal zusammengestellten Daten gekauft. Damit begeben sich einige Landesregierungen auf Glatteis, denn die Frage, ob es rechtens ist, solche Daten gegen Entgelt zu erwerben (welches immerhin auch aus Steuergeldern stammt), ist bisher ungenügend beantwortet.
Über den Bundesnachrichtendienst sind schon einmal Daten von Steuerkriminellen, die im Fürstentum Liechtenstein ihre Schwarzgelder gebunkert haben, für satte 4,5 Millionen Euro ‚erworben’ worden. Jetzt muss eine Liechtensteiner Bank einem deutschen Steuersünder angeblich 7,3 Millionen Euro Entschädigung zahlen – weil zu spät über den Datenklau informiert worden. Hätten die Liechtensteiner sie unverzüglich informiert, hätten sie sich selbst beim deutschen Fiskus anzeigen oder von einer zeitweiligen Amnestie profitieren können. Dadurch wären sie mit geringeren Geldstrafen weggekommen, als dies nach ihrer Enttarnung der Fall ist.
Das setzt dem Ganzen natürlich die Krone auf. Andererseits verbirgt sich hier möglicherweise die Lösung der ganzen Steuerhinterzieherproblematik. Vielleicht rücken Schweizer und Liechtensteiner zukünftig freiwillig mit solchen Daten heraus (natürlich nach vorheriger Information der betroffenen Kunden), um ähnliche Entschädigungsforderungen zu vermeiden. Und ‚Kunden’ dieser Art werden es sich überlegen, um es dann noch Sinn macht, Gelder über Umwege ins Ausland zu transferieren, wenn die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, dass dieses der Steuerfahndung in Deutschland bekannt wird.
Siehe zdf.de: Vaduzer Bank soll deutschen Steuersünder entschädigen