Sade: Soldier of Love

Fast fünf Jahre ist es schon wieder her, dass sich Kate Bush (Kate is back) nach jahrelanger Abstinenz zurückgemeldet hatte – und seitdem nichts wieder von sich hat hören lassen. Zehn Jahre dauerte es nun, bis Sade Adu und ihre Band ein neues Studio-Album veröffentlicht haben (vor acht Jahren gab es noch ein Live-Album). Mit Soldier Of Love meldet sich Sade zurück und erklimmt auch gleich die Charts in Europa.

Ich kenne Sade Adu seit ihrem Debütalbum 1984 Diamond Life. Das bekannteste Lied stammt von diesem Album: Smooth Operator


Sade: Smooth Operator, Live in Munich 1984

I ‘m at the borderline of my faith
I ‘m at the hinterland of my devotion
I ‘m in the front line of this battle of mine
But I ‘m still alive

aus: Soldier of Love

Die Gruppe Sade besteht heute wie vor den vielen Jahren aus der Sängerin Sade Adu und den Musikern Stuart Matthewman (Gitarre, Sax), Andrew Hale (Keyboards) und Paul S. Denman (Bass), die alle im Wechsel auch für die Kompositionen zeichnen, der Text stammt von Sade Adu höchst persönlich. Sade Adu ist als Tochter des Nigerianers Bisi Adu und der Britin Anne Hayes in Nigeria geboren. Nach der Trennung ihrer Eltern kam sie im Alter von vier Jahren zusammen mit ihrer Mutter und ihrem älteren Bruder Banji nach Colchester in England. Sie studierte in London Modedesign und arbeitete als Fotomodell, bevor sie 1980 ins Musikgeschäft wechselte.

Das neue Album zeichnet sich durch meist sanfte Liebesballaden aus; die Stimme von Sade Adu ist in den Jahren gereift und dabei dunkler, also tiefer geworden. Instrumental hat mir die Gruppe früher besser gefallen, besonders das Schlagzeug nervt in manchen Stücken doch etwas. Aber die Stimme der inzwischen 51-Jährigen gleich das wieder aus. Ich habe lange überlegt, in welches Schächtelchen Sade zu stecken wäre, und bin dabei auf die irrwitzige Vorstellung gekommen, sie ließe sich zwischen Joan Armatrading und Norah Jones ansiedeln, vom leichten Fluss der Melodien her vielleicht sogar in die Nähe der anfangs erwähnten Kate Bush stellen. Aber ganz so absurd erscheint mir das dann auch wieder nicht. Hier der Titelsong der neuen CD, der allerdings nicht ganz so typisch für die gesamte Scheibe ist. Insgesamt gefällt mir die Musik, wenn sie mit ihrer Mischung aus Bar Jazz (daher der Norah Jones-Vergleich) und Soul (ähnlich einer Joan Armatrading – am Anfang ihrer Karriere) sicherlich nichts wirklich Neues bietet. Es ist ein langer, majestätisch schöner und unaufgeregt dahinfließender Liederstrom.


Sade – SOLDIER OF LOVE

Über WilliZ

Wurde geboren (in Berlin-Schöneberg), lebt (nach einem Abstecher nach Pforzheim, längere Zeit in Bremen und Hamburg) in dem Örtchen Tostedt am Rande der Lüneburger Heide - und interessiert sich für Literatur, Musik, Film und Fotografie (sowohl passiv wie aktiv) ... Ach, und gern verreise ich auch!

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