Wir wollen nicht meckern: Dieses Jahr brauchte zwar einige Enttäuschungen für den hartgesottenen Werder-Fan: Das eher unrühmliche Ende in der Champions League im Achtelfinale gegen Olympique Lyon (0:3 und 2:7), dann im April auch das Ende im DFB-Pokal-Halbfinale auf Schalke im Elfmeterschießen.
Wer hätte aber gedacht, dass Werder Bremen am Ende doch noch den 3. Platz in der Bundesliga belegt und damit die Qualifikation zur Champions League schafft, die dann über den FC Basel zum FC Barcelona führte. Okay, eine Meisterleistung war es nicht, was die Mannschaft in der Gruppenphase bot. Aber es reichte, um im nächsten Jahr wieder im Achtelfinale zu stehen – gegen Juventus Turin, ein schweres, aber nicht unlösbares Los.
Die Hinrunde in der Bundesligasaison 2005/2006 zeigte eine angriffslustige Elf, in der Miroslav Klose zu einer glanzvollen Leistung auflief. Schade, dass es zuletzt gegen den HSV nur zu einem 1:1-Unentschieden reichte, denn in der ersten Halbzeit zeigte Werder sein ganzes Können. Oder eben doch nicht: Denn es wurden einfach zu viele Möglichkeiten ausgelassen (u.a. der Elfer von Micoud, der seinen Fehler immerhin durch ein blitzsauberes Freistoßtor korrigierte).
Nach dem 1:1 gegen den HSV: Leicht belämmert |
Auch 2006 soll wieder gejubelt werden |
Etwas Pech hatte man bei den drei Niederlagen in Gladbach, München und auf Schalke. Da war mehr drin. Aber es kann eben nicht immer alles rundlaufen. Im DFB-Pokal dagegen klappte es und nach dem 4:1-Sieg gestern bei Hannover 96 – es war schon ein denkwürdiges Spiel (4 Tore in den letzten 7, 8 Minuten) – ist man weiterhin im Rennen. Am 24. oder 25. Januar 2006 geht ’s dann auf den Kiez nach St. Pauli, also ein weiteres Nord-Derby für Werder.
Man darf gespannt sein, wie es im nächsten Jahr weitergeht: Der Meisterschaftszug, so fürchte ich, ist zugunsten der Bayern abgefahren. Die mögen zwar immer wieder schwächeln. Aber das Glück, das die haben, fehlt der Mannschaft von Werder Bremen leider zu oft. Platz zwei oder drei sollte aber erreichbar sein – und vielleicht geschieht ja doch ein kleines Fußballwunder!
Immerhin: Werder bewies auch in diesem Jahr, dass sie vorn mitspielen kann. Und wenn man es endlich packt, die volle Leistung aufs Spielfeld zu bringen, dann kann man auch den Großen ein Bein stellen – z.B. gegen Juventus Turin! Warten wir es ab …