Bruchreif

Roger Barlow (Christopher Walken) liebt „The Lonely Maiden“. Seit Jahren bewundert der Museums-Aufseher Tag für Tag dieses für ihn vollkommene Gemälde einer jungen Schönheit. Wird eine Touristen-Gruppe von einer Führerin auch nur im Detail falsch informiert, schreitet er sofort ein. Denn er weiß einfach alles über das Werk. Doch dann kommt der Schock: Sein Arbeitgeber hat eine Partnerschaft mit einem dänischen Museum beschlossen, die einen Exponaten-Tausch vorsieht. Das Kunstwerk soll tatsächlich skandinavischen Avantgarde-Stücken weichen. Dem Gästebetreuer Charles (Morgan Freeman) geht es ähnlich wie Roger: Seit Jahrzehnten verbringt er die Tage vor und mit seinem persönlichen Lieblingsgemälde, doch nun muss er sich bald verabschieden. Wenn die beiden Museumsbediensteten nicht nach Dänemark ziehen wollen, dann müssen sie einen Weg finden, die Kunstwerke bei sich zu behalten. In Nachtwächter George (William H. Macy), der das Zwangsexil einer bewunderten Statue eines nackten Mannes verhindern will, finden Roger und Charles einen weiteren Verbündeten für einen ausgeklügelten Plan: Sie wollen die Kunstwerke in einer waghalsigen Mission vor dem Transport in das so weit entfernte Dänemark bewahren. Doch dafür müssen die drei angehenden Gauner erst einmal an Rogers Frau Rose (Marcia Gay Harden) vorbei…

aus: filmstarts.de


Bruchreif – Trailer

Christopher Walken, Morgan Freeman und William H. Macy zählen zu den Altmeistern unter den Charakterdarstellern Hollywoods. Wenn dieses Trio als frustrierte Museums-Mitarbeiter chaotisch den Raub ihrer liebsten Exponate planen, dabei fast an einer etwas zu überdrehten Frau scheitern und dazu typische Kniffe des „Raub“-Films zur Anwendung kommen, sollte Unterhaltung auf gehobenem Niveau garantiert sein. Sicherlich gibt es auch viele köstliche Szenen und allein die Idee ist gut, aber insgesamt kommt der Film nicht über ein Mittelmaß hinaus. Aufgrund einer Pleite des Verleihers schaffte es der Film so nicht ins Kino – und ist jetzt auf DVD Bruchreif erhältlich.

Liegt es an meinem Alter, dass ich in letzter Zeit öfter Filme mit Rentnern oder Fast-Rentnern sehe? Es war übrigens auch Morgan Freeman, der in „Das Beste kommt zum Schluss“ (siehe meinen Beitrag Den Frieden finden), einen dem Tode geweihten alten Mann spielte. Freeman also als Rentner vom Dienst in Hollywood?

Wie gesagt: Die Idee zum Film ist eigentlich sehr gut. Und bei dieser Schauspielerriege hätte es auch ein geradezu aberwitziger Film werden können. Es mag wohl am Regisseur Peter Hewitt liegen, der nicht gerade zur Liga der guten Filmmacher zählt und bisher nur mit Werken wie den unterirdischen „Garfield“ glänzte, dass am Ende nur Hausmannskost herauskam. Auch die mag schmecken, reiß aber keinem vom Hocker.

Übrigens: Da ich ziemlich neugierig bin, so interessierte es mich, von wem das eine Bild stammt, die einsame Maid. „The Lonely Maiden“, das nicht unwesentlich eine wichtige Rolle in dem Film spielt. Das Bild hat ein noch ziemlich jungen Maler aus Los Angeles gemalt: Jeremy Lipking

Jeremy Lipking: The Lonely Maiden

Über WilliZ

Wurde geboren (in Berlin-Schöneberg), lebt (nach einem Abstecher nach Pforzheim, längere Zeit in Bremen und Hamburg) in dem Örtchen Tostedt am Rande der Lüneburger Heide - und interessiert sich für Literatur, Musik, Film und Fotografie (sowohl passiv wie aktiv) ... Ach, und gern verreise ich auch!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.