Enttäuscht und frustriert

Fassungslos, mit versteinerten Mienen, hängenden Köpfen und enttäuscht über die eigene Leistung schlichen die Werder-Profis nach der 0:3-Niederlage beim 1. FC Köln in die Kabine. „Wir sind sehr enttäuscht und frustriert“, fasste Thomas Schaaf den Ärger über die vorangegangen 90 Minuten im RheinEnergieStadion zusammen. Wir? Und was ist mit den Fans?

Ich wiederhole mich ungern: Was die Bremer Fußballer aber zz. bieten, ist unter aller Sau. Anstatt fassungslos zu sein und zu labern, sollten sie endlich Fußball spielen.

Alle Welt wundert sich über diesen ‚Abgang’ des SV Werder Bremen. Wie kann eine Mannschaft, die zuvor attraktiven Angriffsfußball geboten hat, so weit sinken?

Es gibt sicherlich eine Anzahl von Gründen. Das beginnt mit der Personalpolitik des Klaus Allofs’. Mit Silvestre und Arnautovic hat man sich Probleme ins Haus geholt statt sie zu beseitigen. Silvestre zeigt sich – leider auch wie Frings – altersschwach und müde. Arnautovic gibt sich weiter lustlos und steckt damit inzwischen auch seine Mitspieler an.

Und dann gibt es die Spieler, denen man zunehmend Unfähigkeit bescheinigen muss: Pasanen ist wohl nur einer von ihnen. Und Tim Wiese trägt mit seinen Zornesausbrüchen auch nicht dazu bei, dass es aufwärts geht, obwohl man ihn durchaus verstehen kann. Sorgenkinder also überall.

Da stellt sich dann die Frage, ob Thomas Schaaf noch der richtige Trainer ist, wenn es ihm nicht gelingt, die Mannschaft dorthin zu führen, wo sie bisher stand. Es ist ein Teufelskreislauf: Manager – Trainer – Mannschaft – Manager – Trainer.

Man weiß natürlich, dass es anders, dass es besser geht. Nur wie kommt Werder Bremen wieder in die richtige Spur?

Zunächst muss man sich in Bremen damit anfinden, dass man Ziele wie die Teilnahme an internationalen Wettbewerben abhaken kann. Es geht gegen den Abstieg. Wer immer noch labert und schönrechnet (ja so viele Punkte sind noch zu machen), der hat den Ernst der Lage nicht erkannt.

Spätestens am Saisonende, wenn nicht schon früher, müssen Köpfe rollen. Frings und Silvestre sollten in den Ruhestand gehen. Pasanen und auch Arnautovic (wenn dieser nicht endlich die Kurve kriegt) sollten in die Wüste geschickt werden. Schwierig wird es sein, Spieler wie Wiese (der einzigste, der seine Leistung weiterhin abzurufen versteht) und Mertesacker über die Saison hinaus zu halten. Das klingt hart. Aber Spieler die viel Geld an der Weser verdienen und dafür keine Leistung bringen, haben hier nichts mehr verloren.

Und noch eines: Es ist längst noch nicht die Talsohle erreicht. Als Werder-Fan muss man sich darauf einstellen, dass an der Weser über längere Sicht hin kleinere Brötchen gebacken werden. Die fetten Jahre sind vorbei.

siehe auch zdf.de: Champions-League-Dauergast nur noch Abstiegskandidat

Über WilliZ

Wurde geboren (in Berlin-Schöneberg), lebt (nach einem Abstecher nach Pforzheim, längere Zeit in Bremen und Hamburg) in dem Örtchen Tostedt am Rande der Lüneburger Heide - und interessiert sich für Literatur, Musik, Film und Fotografie (sowohl passiv wie aktiv) ... Ach, und gern verreise ich auch!

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