Während unseres Winterurlaubs 1986 in Predeal/Rumänien machten wir auch einen Ausflug zu den Kirchenburgen in Hărman (diese wurde ab etwa 1280 errichtet) und Prejmer. Beide Orte liegen in Siebenbürgen, vielen auch als Transsilvanien bekannt, im Zentrum Rumäniens.
Siebenbürgen ist für seine abwechslungsreiche Geschichte bekannt, wovon die Kirchenburgen Zeugnis ablegen (bei unserem Besuch vor 25 Jahren wurden diese auch als Bauernburgen bezeichnet). Eine Kirchenburg ist eine besondere Bauform einer Kirche, die neben der Religionsausübung von den ansässigen Dorf- oder Ortsbewohnern auch als Rückzugs- und Verteidigungsbau genutzt wurde (Funktion der Fliehburg). Von einer Kirchenburg spricht man, wenn die Kirche von eigenen Verteidigungsanlagen, etwa Mauern und Türmen, umgeben ist. Die sehr gut restaurierte Kirchenburg von Prejmer wurde von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wurde.
Die Kirchenburganlagen entstanden im Mittelalter. Die Dörfler hatten im Gegensatz zu den Städtern nicht das Geld, um Wehranlagen rings um das Dorf zu errichten. Sie waren aber nicht minder den kriegerischen Auseinandersetzungen ihrer Landesherren und damit auch Überfällen und Plünderungen ausgesetzt. Auch größere Räuberbanden waren eine nicht zu unterschätzende Gefahr. Die Kirche, oft der einzige Steinbau im Ort, war am ehesten geeignet, um sich darinnen zu verteidigen. So entstanden die unterschiedlichen Formen befestigter Kirchen, von der mit Speichern umgebenen Kirche, in der man eine mehrtägige Belagerung aushalten konnte.
Kirchenburg in Hărman |
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Kirchenburg in Prejmer |