Coco Chanel – Der Beginn einer Leidenschaft (Originaltitel: Coco avant Chanel, dt. Coco vor Chanel) ist ein französischer Film von Anne Fontaine aus dem Jahr 2009. Er basiert auf einem Lebensabschnitt der bekannten französischen Modedesignerin Coco Chanel. In der Titelrolle spielt Audrey Tautou, die wir vor allem aus der Fabelhaften Welt der Amélie kennen.
Das Waisenkind Gabrielle Chanel tritt gemeinsam mit ihrer Schwester Adrienne (Marie Gillain) in Spelunken mit einer frivolen Tanz- und Gesangsnummer auf, daneben arbeitet sie noch als Näherin. Als sie den ebenso charmanten wie bisweilen widerwärtigen Offizier Etienne Balsan (Benoit Poelvoorde, Asterix bei den Olympischen Spielen) kennenlernt, zieht sie zu ihm auf seinen Landsitz in der Nähe von Paris und wird eine seiner vielen Frauen. Die ernste, introvertierte, aber dennoch schlagfertige Gabrielle verbringt eine ganze Weile mit dem Lebemann und seinen Gespielinnen – auf der Pferderennbahn, im Blumenzimmer und auf luxuriösen Gartenpartys. Als sie auf einer solchen Feier einen englischen Geschäftsmann trifft, verliebt sie sich. Dazwischen experimentiert sie mit ihrer Kleidung, zieht sich Männersachen an, entfernt unnötigen Pomp von ihren Kleidern und legt so den Grundstein für ihren späteren Erfolg im Modebusiness…
aus: filmstart.de
Coco Chanel, eigentlich Gabrielle Bonheur Chasnel, (* 19. August 1883 in Saumur, Pays de la Loire; † 10. Januar 1971 in Paris) war eine französische Modedesignerin und Begründerin des Chanel-Modeimperiums, sowie eine wichtige Persönlichkeit der Mode-Geschichte des 20. Jahrhunderts. Ihr außerordentlicher Einfluss auf die Haute Couture war so bedeutend, dass sie als einzige Person aus dieser Berufsgruppe von der US Zeitschrift Time Magazine zu den 100 einflussreichsten Personen des 20. Jahrhunderts gezählt wurde.
1916 war sie Wegbereiterin einer funktionellen Damenmode mit wadenlangem Rock, lose gegürtetem Oberteil und Kurzhaarschnitt. In den 1920er Jahren kreierte Coco Chanel das „Kleine Schwarze“. 1923 brachte sie das Parfum „Chanel Nº 5“ auf den Markt. Ab Mitte der 1950er Jahre wurde ihr Chanelkostüm mit losem, meist bordiertem Jäckchen und ausgestelltem Rock weltbekannt.
1983 wurde Karl Lagerfeld zunächst als Berater für die Haute Couture eingestellt und 1984 zum Chef-Designer der gesamten Mode-Sparte des Hauses ernannt. Lagerfeld verhalf durch moderne Interpretationen des Erbes von Coco Chanel der Modemarke wieder zu ihrem altem Glanz und trug maßgeblich dazu bei, dass Chanel heute zu den tonangebenden Top-Marken in der hochpreisigen Damenmode zählt.
Coco Chanel – Der Beginn einer Leidenschaft
Obwohl ich selbst ein absoluter Modemuffel bin – ich sehe Kleidung funktional, nicht so sehr nach ästhetischen Gesichtspunkten – interessiert mich Mode, d.h. die Haute Couture, durchaus. Was mich daran fasziniert ist das hohe Maß an Kreativität, die das Schneiderhandwerk zu einer Kunst erhebt. Deshalb interessierte mich natürlich auch der Film über Coco Chanel, den ich mit meinen Lieben in diesen Tagen gesehen habe. Der Film ist als DVD Coco Chanel: Der Beginn einer Leidenschaft erhältlich.
Tautous Darstellung und die schnörkellose Inszenierung Fontaines liefern dabei ein rundum gelungenes Biopic der großen Modeschöpferin. Der Fokus des Films liegt dabei auf den frühen Jahren Chanels, ihrem Werdegang und den Wurzeln ihres Erfolgs – der Durchbruch selbst bildet dann nur den Höhepunkt. Im Original heißt der Film daher sinnigerweise auch „Coco Avant Chanel“, also „Coco vor Chanel“.
Audrey Tautou gelingt es, die Eleganz und das strenge Wesen Chanels zu transportieren, ihre Konzentriertheit, ihre Stärke, aber auch ihre Zerbrechlichkeit. Sie belässt ihrer Figur die mythische Aura des Urbildes der modernen Frau und schafft zugleich Raum für die Schwächen Chanels. Denn wenngleich diese ihrer Zeit weit voraus war, gelang es ihr nicht immer, sich von den Zwängen der selbigen zu befreien. Die einfache Gleichung, dass Coco Chanel mit dem Korsett unter ihrem Abendkleid unmittelbar auch das Korsett der Gesellschaft abgestreift habe, ist eben historisch nicht ganz korrekt und die Filmemacher tun gut daran, auch diesen Aspekt angemessen zu berücksichtigen und nicht in eine erstarrte Bewunderung zu verfallen.