Manchmal hängen die Trauben höher als man es erwartet. Die deutschen Fußball-Frauen können sich nach ihrem Ausscheiden zumindest trösten, denn auch die Brasilianerinnen sind im Viertelfinale ausgeschieden. Und immerhin hat man neben der unglücklichen Niederlage gegen Japan drei erfolgreiche Spiele in der Vorrunde absolviert. Letztendlich hat das deutschen Team gegen den neuen Weltmeister Japan verloren, die allerdings auch nur glücklich gegen die USA im Endspiel gewannen.
Nach dem Ausscheiden der deutschen Frauen bei dieser Weltmeisterschaft im eigenen Land war das Interesse für die weiteren Spiele doch sehr schnell gesunken. Wie es wohl bei allen Sportarten für den Zuschauer geht, so brauchte er auch hier ein Team, mit dem er sich identifizieren kann. Frankreich, Schweden, die USA – die kamen irgendwie nicht in Frage. Blieben die Japanerinnen – und denen gönnte man es eigentlich dann auch nur, weil sie durch die Erdbeben-, Tsunami- und jetzige Atom-Katastrophe in ihrem Land so gebeutelt sind.
Ich fürchte, dass der Frauenfußball bei uns nach dieser WM stagnieren wird. Die Enttäuschung nach dem frühen Ausscheiden ist doch groß. Und irgendwie so richtig ‚toll’ waren viele der Spiele dann wirklich nicht. Wie schon geschrieben, erschreckten mich vor allem die manchmal eklatanten Abwehrschnitzer (so auch im Endspiel bei 1:1-Ausgleich für Japan, als die Amerikanerinnen den Ball nicht aus dem eigenen Strafraum wegbekamen). Jetzt ist erst einmal Sommerpause für die Fußballfrauen. Die Männer sind dagegen bereits in die neue Saison eingestiegen (2. Bundesliga). Und die südamerikanischen Männer ermitteln zz. ihren Meister bei der Copa América in Argentinien, bei der die Favoriten (Argentinien und Brasilien) auch schon ausgeschieden sind.