Im Vorfeld zu der neuen Bundesligasaison 2011/2012 gab es einigen Knatsch beim SV Werder Bremen, da der Aufsichtsratsboss Willi Lemke einen strikten Sparkurs einschlug, der angesichts der fehlenden Gelder aus internationalen Wettbewerben (Werder darf sich dieses Jahr nur national austoben) durchaus verständlich erscheint. Am Ende hatten sich dann Manager Klaus Allofs und Trainer Thomas Schaaf doch durchgesetzt und die Spieler ins Boot geholt, die sie für ein Anknüpfen an frühere Erfolge für notwendig halten. Neben Mehmet Ekici, der neuer Spielmacher in Bremen werden soll, dem Allrounder Lukas Schmitz und den ablösefreien Innenverteidiger Andreas Wolf sind nun doch der griechische Innenverteidiger Sokratis Papastathopoulos (Ausleihe) und der junge Aleksandar Ignjovski, der zuletzt auf Leihbasis für 1860 München gespielt hat, an die Weser geholt worden. Viele neue Gesichter. Dafür haben neben Torsten Frings, der dem Verein wohl zu teuer wurde, auch viele andere gestandene Spieler den SV Werder verlassen (müssen). Zu fürchten ist, das vielleicht ein Spieler wie Per Mertesacker noch verkauft werden muss, um den hohen Spieleretat zu deckeln. Aber die Gerüchteküche gibt sich still.
Die Saison begann dann leider alles andere als glorreich. Gegen die Amateure vom 1. FC Heidenheim 1846 mussten die Bremer gleich in der ersten Hauptrunde des DBF-Pokals die Segel streichen. Damit können sie sich jetzt voll und ganz der Bundesliga widmen. Nach drei Spieltagen sieht es da schon einmal ganz gut aus. Mit zwei Siegen und sechs Punkten liegt die Mannschaft auf dem 5. Platz und nur einen Punkt hinter dem überraschenden Tabellenführer, der Borussia aus Mönchengladbach. Besonders der 5:3-Sieg am Wochenende gegen den FC Freiburg lässt hoffen. Der Angriff zeigte sich bestens aufgelegt, zumal Thomas Schaaf beim Einwechseln ein glückliches Händchen bewies. Sorgen bereitet nach wie vor die Abwehr, die noch mit einigen Abstimmungsproblemen zu kämpfen hat.
Warten wir die weiteren Spieltage ab. Dann wissen wir mehr. Aber die Mannschaft ist auf einem guten Weg. Die Spielfreude ist endlich zurückgekehrt. Und wenn die Abstimmung zwischen den Mannschaftsteilen optimiert wird, dann sollte der Werder-Fan in dieser Saison endlich wieder etwas mehr zu lachen haben.