Loriot gestorben

Es ist schon einige Zeit her, da feierten wir seinen 85. Geburtstag. Jetzt ist er am Montag im Alter von 87 Jahren ganz friedvoll entschlafen: Bernhard Victor Christoph-Carl von Bülow, kurz Vicco von Bülow, noch viel kürzer: Loriot, Deutschlands bekanntester, beliebtester und ohne Frage bester Humorist. Damit folgt er der bereits im Oktober 2007 nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 65 Jahren in ihrer Geburtstagsstadt Hamburg verstorbenen Evelyn Hamann, seiner kongenialen Partnerin in so manch herrlichen Sketchen (Jodeldiplom, „Das Bild hängt schief“, Die Nudel, Opa Hoppenstedt uvm.), in die ewigen Humoristenjagdgründe. Endlich hat auch der Himmel wieder etwas zu lachen.


Loriot – Das schiefe Bild („Das Bild hängt schief“)

Was wäre ich ohne Loriot. Was habe ich über ihn, und damit insgeheim auch über mich selbst, lachen müssen. Welchen Stellenwert dieser unvergleichliche Humorist in meinem Leben hat, zeigt der Blick auf meinen Schreibtisch. Dort steht in einem Schuber mit 6 DVDs, immer griffbereit, Loriots vollständige Fernseh-Edition. Wenn mir danach ist, brauche ich nur eine Scheibe zu greifen, diese in den Rechner zu legen … und selbst in schlechtester Stimmung finde ich die nötige Aufheiterung.

Bemerkenswert finde ich die enorme Resonanz anlässlich seines Todes, überall trauert Deutschland um ihn, ob jung, ob alt – so viele Menschen haben ihn und seinen ganz speziellen Humor gemocht. Ruhe in Frieden, Loriot!

Auf die Frage, wer ihn geprägt habe, antwortete Loriot 2007: „Ich weiß, als ich anfing zu studieren, wohnte ich zwischen dem Irrenhaus, dem Zuchthaus und dem Friedhof. Allein die Lage wird es gewesen sein, glaube ich.“

Über WilliZ

Wurde geboren (in Berlin-Schöneberg), lebt (nach einem Abstecher nach Pforzheim, längere Zeit in Bremen und Hamburg) in dem Örtchen Tostedt am Rande der Lüneburger Heide - und interessiert sich für Literatur, Musik, Film und Fotografie (sowohl passiv wie aktiv) ... Ach, und gern verreise ich auch!

2 Gedanken zu „Loriot gestorben

  1. Loriot war ein Genie

    was ich Ihm nachtage ist, dass er den Sketch mit dem schiefen Bild für sich beansprucht.
    Dieser stammt aber von Jaques Tati aus dem Film von 1953 „Die Ferien des M. Hulot“. Tati muss ein Vorbild für Loriot gewesen sein. Der Film strozt vor Realsatire – nur Ohne Worte.

    In Zeiten der Plagiate war das „schiefe Bild“ leider auch eines.

    Schade eigentlich

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