Vor nun über einem Jahr ist der ältere unserer beiden Söhne ‚ausgezogen’, um in Göttingen eine Ausbildung zu beginnen und spätestens danach auch noch zu studieren. Es wird dann höchstens noch ein Jahr dauern, bis auch der Jüngere der beiden sein elterliches Zuhause verlassen wird. Wenn alles gut läuft, dann wird er nach Hildesheim ziehen müssen, um dort ein Studium zu beginnen.
Als Eltern hängt man natürlich an seine Kinder, an seine ‚Brut’. Aber irgendwie möchte man natürlich auch, dass die Kinder erwachsen werden, um auf ihren eigenen Füßen zu stehen. Bei allen Bedenken, die uns Eltern manchmal überkommen, so sind wir doch überzeugt, dass unsere Söhne ihren Weg gehen werden. Vielleicht ist es nicht immer der gerade Weg, mancher Weg könnte sich als Umweg herausstellen. Uns ging es nicht anders. Und bei allem ist ‚der Weg das Ziel’ (frei nach Lao-Tse), solange es ein Fortschreiten ist.
Nun an diesem Wochenende habe ich mich mit meiner Frau und unserem jüngeren Sohn auf nach Göttingen gemacht, um endlich einmal unseren Sohn an seiner Wirkungsstätte zu besuchen. Das Wetter war prächtig, wenn auch kalt. So gingen wir zuerst durch die Innenstadt von Göttingen, besuchten dort das Wahrzeichen der Stadt, das Gänseliesel.
Das Gänseliesel vor dem alten Rathaus ist als Brunnenfigur seit 1901 das Wahrzeichen der Universitätsstadt Göttingen. Seit 1990 handelt es sich hierbei um eine Kopie, während sich die Originalfigur im Städtischen Museum befindet. Teile der Studentenschaft bezogen die Brunnenanlage bald in ihr Brauchtum ein. Nach ihrer Immatrikulation bestiegen die Studenten den Brunnen, um die Brunnenfigur zu küssen Allerdings waren es in den letzten Jahrzehnten nicht mehr die Neuimmatrikulierten, die das Gänseliesel küssten, sondern Doktoranden nach ihrer erfolgreichen Prüfung. Dabei wird dem Gänseliesel ein Blumenstrauß überreicht. |
Abends aßen wir im Ali-Baba (Untere Karspüle 8 ) einen kleinen Happen, verbrachten dann den Abend in der kleinen Wohnung unseres Sohnes, um dann die Nacht im Gasthaus Weender Hof zu verbringen. Unsere Söhne schliefen die Nacht in der kleinen Wohnung. Dafür frühstückten wir vier dann ausgiebig am nächsten Morgen im Gasthaus zusammen.
Am frühen Nachmittag ging es dann wieder nach Hause. Wir fuhren mit dem Auto – und am Lenkrad saß unser jüngerer Sohn, für den es die erste längere Fahrt nach Erhalt seines Führerscheins war, den er bereits mit 17 Jahren gemacht hatte.