Seit einigen Monaten schon erfolgt die Ansage in der Hamburger S-Bahn nicht nur in Deutsch sondern auch auf Englisch. Nächste Station: Hauptbahnhof – next station: Central Station. Englisch ist nun einmal eine Weltsprache, in der sich (fast) jeder (irgendwie) verständigen kann. Und immer wenn ich diese Ansage höre, weiß ich nicht nur, dass ich gleich aussteigen muss, sondern auch: Bald ist Fußball-Weltmeisterschaft!
Und heute nun ist es soweit: Mit dem Eröffnungsspiel der deutschen Mannschaft gegen Costa Rica beginnt das neben der Olympiade wohl größte Sportereignis dieser Welt: 32 Nationalteams kämpfen um die Weltmeisterschaft im Fußball.
Es ist fast wie eine Erlösung. Endlich geht es los, das, um das sich in den letzten Wochen und Monaten fast alles zu drehen scheint, sei es in der Politik, die sich um die Risiken eines solchen Großereignisses zu kümmern hat, oder sei es in der Wirtschaft, die uns alles nur noch unter dem Mäntelchen einer großen Fußballbegeisterung zu verkaufen sucht. Wo man geht oder steht – überall scheint es nur um das Runde zu gehen, das ins Eckige gehört.
Also Deutschlandfahne heraus, Fußballtrikot übergezogen, den Kasten Bier aus dem Keller geschleppt und den Fernseher an: Es geht loooos!
Kann man nur hoffen, dass unsere Erwartungen an die deutsche Mannschaft nicht zu hoch geschraubt wurden. Dass die Spieler dem Druck und dem Gegner standhalten. Alles andere als klare Siege gegen Costa Rica und Ecuador, auch ein Sieg gegen Polen, wären schon eine Blamage. Denn sollte man nur Gruppenzweiter werden, dann ‚droht‘ England … Da sollten uns die Schweden (oder etwa nicht?) besser liegen.
Aber noch ist es nicht soweit. Erst einmal das Eröffnungsspiel ‚heil‘ überstehen, dann sehen wir weiter … Bis heute Morgen noch herrscht dagegen Verwirrung um die Wade von Ballack. Spielt er nun (Ballack selbst sagt, er wäre fit) oder spielt für ihn Tim Borowski? Klinsmann wird am Vormittag die Aufstellung bekannt geben. Ein wenig stinkt das nach Affenstall und Zirkus!