Jetzt sind alle Teilnehmer für die Fußball-Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine beisammen. Nachdem sich neben den Gastgebern Polen und der Ukraine als Gruppenerste bei den Qualifikationsspielen zur Euro 2012 Deutschland, Russland, Italien, Frankreich, die Niederlande, Griechenland, England, Dänemark und Spanien und als bester Gruppenzweiter Schweden bereits qualifiziert hatten, schafften es in den Relegationsspielen (alle weiteren Gruppenzweite) auch Irland (gegen Estland), Kroatien (gegen die Türkei), Tschechien (gegen Montenegro) und als letzter Portugal (gegen Bosnien-Herzegowina). Der Feld ist komplett.
Neben den vielen bekannten Gesichtern und der Ukraine, die als Gastgeber zum ersten Mal an einer EM teilnehmen, ist es eigentlich nur Irland, die nach 1988 zum 2. Mal die Teilnahme geschafft haben. Alle weiteren Nationalteams haben mindestens an eine der letzten beiden Europameisterschaft 2004 (in Portugal) und 2008 (in Österreich und der Schweiz) teilgenommen.
Wer nun gegen wen vom 8. Juni bis zum 1. Juli 2012 spielt, das entscheidet sich am 2. Dezember. Die Auslosung der vier Vierergruppen der Finalrunde findet dann in der ukrainischen Hauptstadt Kiew statt. Neben den Gastgebern Polen (Gruppe A) und Ukraine (Gruppe D) werden die beiden stärksten qualifizierten Mannschaften als Gruppenkopf der Gruppen B und C gesetzt (derzeit Spanien und Niederlande). Die übrigen Mannschaften werden in drei Töpfe gemäß dem UEFA-Koeffizienten eingeteilt, und jeder Gruppe wird je eine Mannschaft jedes Topfes zugelost – hier die Setzliste:
Topf 1: Polen, Ukraine, Spanien, Niederlande
Topf 2: Deutschland, Italien, England, Russland
Topf 3: Griechenland, Schweden, Dänemark, Kroatien
Topf 4: Frankreich, Tschechien, Irland, Portugal
Wer sind nun die großen Favoriten dieser EM 2012? Ganz vorn ist aus heutiger Sicht neben dem Titelverteidiger Spanien vor allem das deutsche Team zu sehen. Nach der Weltmeisterschaft 2010 hat die deutsche Mannschaft eine beeindruckende Saison gespielt, sich nicht nur ohne Punktverlust souverän für die EM qualifiziert, sondern hat auch beeindruckende Siege gegen Brasilien und gestern mit 3:0 gegen die Niederlande (zz. immerhin noch vor Deutschland Weltranglistenzweiter) errungen. Einzigster Wermutstropfen war die Niederlage Ende März gegen Australien.
Bundestrainer Joachim Löw hat ein außergewöhnliches, besonders junges Team zur Verfügung. Besonders tun sich dabei Spieler wie Mesut Özil als Mittelfeldregisseur, Thomas Müller und der sich in einem zweiten Fußballerfrühling befindliche Miroslav Klose hervor. Und im Hintergrund wartet ein Supertalent wie Mario Götze, auch wenn das „Experiment“, Götze und Özil gleichzeitig spielen zu lassen (beim 3:3 gegen die Ukraine), noch nicht so ganz klappte.
Natürlich steigt mit dem Erfolg auch der Erwartungsdruck. Das Potential, Europameister zu werden, hat die Mannschaft aber ohne Zweifel. Jetzt kommt es darauf an, gut in die nächste Saison zu starten und den Spielrhythmus zu finden. Das gilt besonders für die Abwehr, dem einzigsten Sorgenkind. Dann kann das deutsche Team nicht nur die Niederlande schlagen, sondern auch Mannschaften wie England und zuletzt Spanien. Auf jeden Fall darf man sich weiterhin auf einen attraktiven, schnellen und dann hoffentlich auch erfolgreichen Fußball mit dem deutschen Team freuen.