Neuer Fahrplan, neues Pendlerglück?

Seit Sonntag gibt es sie wieder, die neuen Fahrpläne bei der Deutschen Bahn und damit auch bei den Zügen der metronom Eisenbahngesellschaft GmbH (Metronom). Gleichzeitig steigen die Preise für reguläre Fahrkarten im Nah- und Fernverkehr um satte 3,9 Prozent (beim HVV steigen ‚erst’ ab Januar 2012 die Preise – dann wohl um 2,8 %).

Die neuen Fahrpläne beim Metronom sind übrigens erst einmal nur bis zum 31. März 2012 gültig. Und selbst da gibt es schon ein verwirrendes Chaos, denn manche Züge sind bis zu viermal ausgewiesen – wie das folgende Beispiel (Fahrplan im Ausschnitt) zeigt:

Ausschnitt Metronom-Fahrplan HH-HB

Große Fahrplanabweichungen gegenüber dem alten Fahrplan gibt es wohl nicht. Die hatten wir vor einen Jahr mit Einführung des so genannten „Hansenetzes“. Trotzdem sollte man schon z.B. als Pendler einen Blick auf die neuen Fahrpläne riskieren, denn manche Züge fahren früher los.

Schlimmer geht immer – schrieb ich vor einem Jahr. Und Fahrplanwechsel rufen ganz allgemein betrachtet leichte bis mittelschwere Chaoszustände bei der Bahn hervor. So auch beim Metronom. Erste Zugausfälle, warum auch immer, sind bereits zu vermelden, wenn diese auch nicht immer auf dem Twitter-Account des Metronom, der eigentlich für solche Meldung eingerichtet wurde, gemeldet werden.

Neu ist mit dem Fahrplanwechsel die Übernahme des so genannten Heide-Kreuzes (die Strecken Bremen–Uelzen und Buchholz-Hannover) durch die erixx GmbH: Der Heidesprinter, einem Schwesterunternehmen der metronom Eisenbahngesellschaft GmbH. Warum hier wieder ein neues Unternehmen den Zuschlag bekommen bzw. sich der Metronom nicht selbst um diese Strecken im Ausschreibeverfahren bemüht hat, kann man nur erahnen (sicherlich auch aus lohnpolitischen Gründen). Übrigens: Der Start des neuen Heidesprinters verläuft äußerst ’suboptimal‘ (mein Sohn hatte am Sonntag gleich 30 min. Verspätung, was aber wohl kein Einzelfall sein dürfte).

Und sonst? Die maroden, zum Teil gefährlichen Fahrradständer in Tostedt wurden inzwischen ausgetauscht, was lang genug gedauert hat. Für die Zukunft plant Tostedt nun den Bau von Parkdecks. Seit Tostedt in den HVV aufgenommen wurde, fehlen jede Menge Park-and-Ride-Plätze. Die erst 2007 erfolgte Aufstockung auf 612 Plätze im gesamten Bahnhofsumfeld reicht schon lange nicht mehr aus. Es sind besonders ‚auswärtige’ Pendler, die, um Kosten zu sparen, bis nach Tostedt mit dem Auto und dann von hier aus mit der Bahn fahren. Warum nun der Steuerzahler aus Tostedt für diese Kosten aufkommen muss, ist für mich allerdings nicht nachvollziehbar. Es reicht schon, wenn rund um den Bahnhof alles zugeparkt wird.

Ansonsten ist nur zu hoffen, dass wir Pendler in dieser Fahrplanperiode von endlosen Streik wie zuletzt verschont bleiben.

Über WilliZ

Wurde geboren (in Berlin-Schöneberg), lebt (nach einem Abstecher nach Pforzheim, längere Zeit in Bremen und Hamburg) in dem Örtchen Tostedt am Rande der Lüneburger Heide - und interessiert sich für Literatur, Musik, Film und Fotografie (sowohl passiv wie aktiv) ... Ach, und gern verreise ich auch!

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