TAAB2?!

Huuuuhiiidooooooo … da bin ich wieder, euer Willi, mit einer seiner Jethro-Tull-Kolumnen. Denn es hat sich doch einiges um den großen Flötenmeister getan, das ich in aller Kürze zusammenfassen möchte. Beginne ich mit der Jethro-Tull-Website. Dort wird uns wieder ein ‚großes Ereignis“ in nunmehr knapp 20 Tagen (noch so ’ne big surprise?) suggeriert (genau am 01.02. um 10 Uhr MEZ). Was das jetzt wieder sein wird? Sollte da der Remix von Thick as a Brick auf den Markt kommen? Aber dann hätten wir längst etwas davon gehört. Gibt Ian Anderson endlich offiziell das Ende von Jethro Tull bekannt?

Apropos Thick as a Brick: Der Meister kündigt für April d.J. ein neues Album an. Und es soll sich dabei um TAAB2 (siehe u.a. Laufis Jethro Tull Board), also einen zweiten Teil zu Thick as a Brick handeln (den er dann ja auch auf der TAAB-Tour als Zugabe bringen könnte/wird – immerhin beginnt die TAAB-Tour mit dem Erscheinen des möglicherweise neu erscheinenden Albums). Gleich vorne weg: Martin Barre bleibt außen vor und ist nicht in die Studioaufnahmen involviert. Oder anders ausgedrückt: Jethro Tull gibt es nicht mehr bzw. sollte es nicht mehr geben, wenn Ian Anderson Wort hält: Sollte Martin Barre nicht mehr Stage Left an seiner Seite zu finden sein, dann ist Jethro Tull gestorben. Unter welchem Namen sollte dann aber TAAB2 herauskommen: Jethro Tull 2.0?!

Aber zurück zum neuen Album. In Laufis Jethro Tull Board schreibt Whistling Catfish gut informiert an Snafje: It’ll be TAAB Part II. A new album. While TAAB was about adolesence and growing up this one will be about ageing. This is going to be fun……..I like this idea very much. And we know already a couple of pieces from it. „The fuckin‘ tune“ for example is the overture. And as far as I know „A Change Of Horses“ and „Adrift and Dumbfounded“ will be also part of it! I can’t wait actually…this is gonna be a new classic…and by no means a copy of part one…..oh…and I can already hear the scream of those already who will whine that is has nothing to do with Part 1. F#ck them….this is gonna be a great record!

TAAB2 soll also vom Alter(n) handeln. Und diverse bereits aufgeführte Stücke (Altes „Neues“ von Jethro Tull (7)) werden dabei verwurstelt. Wie auch immer: Ich muss gestehen, dass bei mir nach langer Zeit wieder so etwas wie Spannung aufkommt. Und gespannt sein darf man (wenigstens das).

Ian Anderson Combo 2010 ff.

Herr Anderson ist zz. wirklich sehr rührig (oder lässt andere rühren) und nutzt auch verschärft die sozialen Netze. Als Promotiongag hat er Gerald Bostock, den fiktiven Texter zu TAAB, wieder auferstehen lassen und ihm sowohl bei Facebook (Gerald’s Real Facebook® page) als auch Twitter (TAAB2 – das sagt alles) einen Account gegönnt.

Angesichts dieser Entwicklung stehe ich kurz davor, mir zu überlegen, ob ich mich vielleicht doch aufraffe, um eines der TAAB-Tour-Konzerte zu besuchen. Mich reizt allein schon die Truppe tanzender Elefanten, die dann doch nicht tanzt. Und überhaupt das ganze Gewusel drum herum. Oh, je, was kommt da auf uns zu ….????!!!!

siehe auch: Jethro Tull: Thick as a Brick 5.1

Da fällt mir ein, dass ich mich bisher noch nicht zu der Neuauflage resp. dem Remix zum Aqualung-Album: Aqualung 40th Anniversary geäußert habe.

Jethro Tull: Aqualung - Frontcover

Jethro Tull: Aqualung - Rearcover

Jethro Tull: Aqualung – Cover Art

Jethro Tull: Aqualung - Innerfold

Zunächst einmal: Zuerst hatte ich mir das Remix in Internet ausschnittweise angehört. Dann habe ich (ebenfalls nur in Ausschnitten) dem Ganzen auf meinem Rechner gelauscht und bis heute alles zusammen mehrmals als verlustbehaftete MP3-Dateien (allerdings mit erhöhter Bitrate) auf meinem MP3-Player auf dem Weg von der Arbeit nach Zuhause in der Bahn gehört.

Natürlich habe ich mir nicht dieses 100 €-Pack gekauft. Eine 5.1-Version (wenn auch nicht remixt) habe ich vorliegen. Zusammen mit dem 2-CD-Aqualung-Remix-Paket werde ich leben können. Das Booklet zur Doppel-CD ist erst einmal ganz nett. Und die Scheibe selbst? 1. Aqualung im alten Kleid lud immer dazu ein, an der Lautstärke zu fummeln. Das ist mit dem Remix schon einmal viel besser (gerade Beginn und Ende von Wind Up ist weiterhin etwas zu leise, aber wohl mit Absicht). 2. Erstaunlich ist schon, was da Steven Wilson aus den 40 Jahre alten Multi-Track-Masterbändern gezaubert hat. Ohne mich auf einen Vergleich eingelassen zu haben, empfinde ich den Klang als viel sauberer. Die einzelnen Instrumente kommen klarer herüber. Man merkt schon, dass hier mit neuester Aufnahmetechnik gearbeitet wurde. 3. Das Equipment der Musiker aus dem Jahre 1971 lässt sich allerdings nicht ins Jahr 2011 übertragen. Steven Wilson hat sicherlich an dem einen oder anderen ‚Knopf’ gedreht. Und Martin Barres Gitarre klingt etwas rotziger als auf der alten Scheibe (kommt mir wenigstens so vor). Aber die technischen Möglichkeiten vor 40 Jahren waren eben bescheidener als sie es heute sind. Fazit: Wer das Album „Aqualung“ wirklich mag, dem kann ich diesen Remix nur empfehlen. Man muss ihn aber nicht auf Teufel komm ’raus haben. Auf jeden Fall freue ich mich schon auf das Remix von „Thick as a Brick“ (und natürlich auch auf TAAB2).

siehe zur Coverart auch: 40 Jahre Jethro Tull’s Aqualung

Die Geschäftstüchtigkeit von Ian Anderson wurde allerorten immer wieder gerühmt. Für dieses Jahr allerdings dürfte ihm, so scheint es mir, der ganz große Clou gelingen. Und ich denke, dass es ihm dabei nicht nur um Kohle geht. Er will es einfach noch einmal allen (zumindest den alten Tull-Fans) zeigen. Und das könnte gelingen. Die Spannung steigt. Hoffen wir nur, dass der kreißende Berg nicht nur eine kleine Maus gebiert. Natürlich bleibt so oder so ein bitterer Nachgeschmack: Ohne Martin Barre an der Klampfe ist Jethro Tull einfach nicht mehr Jethro Tull. Aber schauen und hören wir, was da auf uns zukommt.

Über WilliZ

Wurde geboren (in Berlin-Schöneberg), lebt (nach einem Abstecher nach Pforzheim, längere Zeit in Bremen und Hamburg) in dem Örtchen Tostedt am Rande der Lüneburger Heide - und interessiert sich für Literatur, Musik, Film und Fotografie (sowohl passiv wie aktiv) ... Ach, und gern verreise ich auch!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.