Nein, Manager Klaus Allofs und Trainer Thomas Schaaf haben es nicht leicht beim Fußballbundesligisten SV Werder Bremen. Thront das Schiff gewissermaßen hoch über den Wellen, dann freut sich jeder, an Bord sein zu dürfen. Droht das Schiff aber zu sinken, dann möchte jeder der erste sein, der das Schiff verlässt.
Noch schwimmt das Werder-Schiff, wenn auch schon manche Woge über die Reling Wasser bis ins Innere spült. Erste Ängstlichkeiten machen sich breit. Die Mannschaft sucht nach den besten Plätzen für einen rechtzeitigen Absprung: Zerfallserscheinungen?
Mertesacker hat Werder bereits verlassen, um sich ‚weiterzuentwickeln’. Bei Arsenal London darf er schon in dieser Saison noch Champions League-Luft schnuppern. Pizarro droht, Bremen spätestens zum Ende der Saison zu verlassen, wenn Werder die folgende Saison nicht international vertreten sein sollte (die Champions League sollte es möglichst sein). Und Mertesackers langjähriger Partner in der Innenverteidigung, Naldo, sehnt sich zurück in seine Heimat Brasilien. Immerhin findet dort in zwei Jahren die Weltmeisterschaft statt. Und er möchte zurück in die Nationalmannschaft. Selbst Marko Marin, dessen Weiterentwicklung bei Werder ‚auf dem Trockenem’ liegt (um beim maritimen Sprachgebrauch zu bleiben), könnte/sollte/dürfte den Weg zurück zur Borussia in Mönchengladbach antreten, wenn dort kein Ersatz für den im Sommer zu Dortmund wechselnden Marco Reus ‚an Land’ gezogen wird.
Naldo hat sich von Allofs erst einmal bequatschen lassen und denkt jetzt sogar über eine Vertragsverlängerung nach. Marin? Das wird sich zeigen. Was sonst noch so in den Köpfen der anderen Spieler herumspukt, man kann es nur erahnen, aber nicht wissen.
Der Dreh- und Angelpunkt ist das Erreichen eines internationalen Wettbewerbs in der nächsten Saison. Dazu muss dann aber mindestens der 6. Tabellenplatz am Ende herausspringen. Ansonsten wird mancher Spieler das Schiff Werder wie die Ratten verlassen. Zerfallserscheinungen? Dann mit Sicherheit!
Am Samstag, den 21. Januar geht’s weiter beim Start der Rückrunde um 18 Uhr 30 im Spiel beim 1.FC K’lautern. Dann heißt es wieder: Ran an die Riemen!