Ja, morgen ist es soweit. Hollywood feiert wieder einmal sich selbst. Was in Diktaturen Orden sind, das ist in der Filmbranche der Oscar. Schauspieler wollen nicht nur viel Geld, nein Ruhm und Ehre, dafür lohnt es sich, Schauspieler zu sein. Und sei es nur, wenigstens einmal für den Oscar nominiert zu sein.
Nun gut, es sind nicht immer die gleichen Schauspieler, Regisseure, Drehbuchautoren, Kameraleute usw., die nominiert werden, obwohl ich manchmal diesen Eindruck habe: George Clooney, Brad Pitt, Glenn Close, Meryl Streep, Martin Scorsese, Woody Allen und wie sie alle heißen, diese Namen tauchen immer wieder auf. Dieses Jahr gibt es nun zwei Filme, die 11x bzw. zehnmal nominiert sind, also die ordentlich absahnen können: Hugo Cabret und The Artist (siehe auch meinen Beitrag: Magie des Kinos: The Artist).
Aber es gibt auch jede Menge gehörige Frustration. So ist zwar Steven Spielbergs Film Gefährten als bester Film nominiert. Aber sein Die Abenteuer von Tim und Struppi gehen leer aus. Auch Angelina Jolies Regierarbeit In the Land of Blood and Honey ist in keiner Sparte nominiert. Oder Leonardo DiCaprio in und als J. Edgar (Hoover). Um nur einige zu nennen.
Seinen ganz besonderen Frust, für die Rolle in dem Film Drive nicht für den Oscar nominiert zu sein, macht jetzt Ryan Gosling auf noch besondere Art und Weise Luft. In den Medien kursiert ein Bild mit ihm und in fetten Buchstaben steht geschrieben: Where’s my Fucking Oscar Nomination for Drive? Ja, wo ist sie denn?
Da legt man sich so ins Zeug. Und für was? Für nichts? Sicherlich nicht. Aber, wie gesagt, die Kohle allein macht nicht glücklich. So ein verdammter Oscar macht sich eben nicht schlecht in der heimisch-heimeligen Vitrine.