Hallo Wilfried,
tausend Dank für die ‚Jack-a-Lynn‘ – Datei ! Dank Deiner hilfreichen Erklärungen habe ich sie unfallfrei auf meine Platte laden können. Die Bildqualität ist deutlich besser als „halbwegs passabel“ und die Tonqualität ist einfach hervorragend ! Bevor ich diesen Song auf Deiner Website entdeckt hatte, war er mir gänzlich unbekannt. Im Internet habe ich dann später gesehen, dass er auf der Remastered-Version eines alten Albums enthalten ist. Mir ist früher schon einmal aufgefallen, dass sich unter den Remastered-Zugaben einige Schätze verbergen. Da fragt man sich: Warum nicht gleich so ? Allerdings ist die Antwort klar: Um das Album noch einmal zu verkaufen. Mr. Anderson ist nicht nur ein genialer Musiker, sondern auch ein sehr tüchtiger Geschäftsmann.
Gestern Abend habe ich, Dein Einverständnis vorausgesetzt, den Wikipedia-Eintrag zu Ian Anderson um die neu erworbene Ehrendoktorwürde ergänzt.
Kurzer Einschub: gerade kommt mein Sohn herein und fragt mich, ob Du Mr. Anderson schon einmal berührt hast. Diese Frage gebe ich hiermit an Dich weiter.
Von den DIVX-Dateien habe ich nun eine grobe Vorstellung. Allerdings werde ich mich hüten, Deine Technik-Seiten zu besuchen.
Tullavision und Laufi sind mir ein Begriff. Hier habe ich mir schon das ein oder andere Video angesehen. Mein Satz aus meiner ersten mail an Dich, dass ich noch viel von Dir lernen könnte, bewahrheitet sich immer mehr.
Zu meiner Physiognomie:
Tja, Du sagst es, ich habe mit dem Spielchen angefangen. Das habe ich jetzt davon. Zur Auflösung und für die geplante Internetpräsenz von Lockwood sende ich Dir eine selbsterstellte Porträtaufnahme meiner Wenigkeit. Die Datei ist ca. 1,1 MB groß und damit wahrscheinlich viel zu umfangreich, um in der neuen Rubrik angemessen untergebracht zu werden. Aber wie ich Dich kenne, hast Du die notwendige intellektuelle und technische Ausrüstung, um das Bild auf eine brauchbare Größe zu bringen.
Meine Frage nach Deiner Bildbearbeitungssoftware hatte folgenden Hintergrund: Ich glaubte in einem Deiner Bilder das Ergebnis eines Tools zu sehen, dass ich von Corel kenne. So wie es aussieht, verwenden unterschiedliche Hersteller sehr ähnliche Werkzeuge.
Bei uns war das Wetter heute ähnlich wie bei Euch: regnerisch und schwül. Ich hasse das.
So long
Lockwood
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Meine Antwort vom 04.09.06:
Hallo Lockwood,
Jack-a-Lynn gehört zu den Out-takes (Take outs?), also Stücken, die Jethro Tull zwar aufgenommen, aber dann aus verschiedenen Gründen nicht auf LP oder CD veröffentlicht hat (passt inhaltlich nicht mit den anderen Stücken zusammen, ist qualitativ nicht gut genug oder passte einfach aus Spielzeitgründen nicht auf die Scheibe). Die erste Veröffentlichung von Jack-a-Lynn erfolgte auf der Doppel-LP „20 Years of J.T.“ 1988, wo man weiteres bisher unveröffentlichtes Material findet.
Ich will Ian Anderson nicht unnötig verteidigen. Sicherlich ist er auch ein tüchtiger Geschäftsmann. Die alten Scheiben (LPs) hatten damals nur eine maximale Spielzeit (je Seite bis zu 25 Minuten denke ich). Ähnlich ist es mit den Audio-CDs, die ja auch nicht unbegrenzt Musik enthalten können. Als damals die CD neu auf dem Markt kam, da haben die Plattenfirmen die alten LPs einfach 1:1 auch als CD veröffentlicht. Wenn Anderson jetzt die remastered Versionen auf den Markt bringt, dann denke ich, dass diese Scheiben auch qualitativ besser als die alten sind, da mit der neuesten Technik überarbeitet. Und wenn man schon remastered Versionen veröffentlicht, dann bietet es sich an, auch die Out-takes mitzuveröffentlichen. Aber andere haben sich da auch schon mürrisch geäußert. Da ich das bisher unveröffentlichte Material bereits auf anderem Wege bekommen habe, spare ich mir das Geld und verzichte auf den Kauf.
Das Video selbst ist schon okay. Ich sagte, als DVD natürlich noch etwas besser. Ich bin aber schon froh, dass ich u.a. halbwegs brauchbares Material aus alten Tagen von Anderson und Co. habe. Ich gehe davon aus, dass Du ein DVD-Laufwerk in Deinem Rechner hast. Ohne dem geht ja heute schon nichts mehr. Dann kann ich Dir natürlich gern das eine oder andere Video brennen. Ich muss einmal gucken, ob ich eine Übersicht meiner Tull-Sachen haben.
Ja Wikipedia! Du bastelst da auch herum. Ich muss sagen, dass ich (und meine Söhne) viel mit Wikipedia arbeiten. Es ist schon erstaunlich, welches Wissen sich dort angesammelt hat. Vielerorts wird zwar gewarnt vor möglichen Fehler oder gar Falscheinträgen dort. Aber es gar Tests, die in altehrwürdigen Enzyklopädien mehr Fehler als in Wikipedia gefunden haben. In meinem Weblog findest Du viele Links auf Wikipedia.
Die Frage Deines Sohnes muss ich mit nein beantworten. Ich habe Herrn Anderson bisher noch nicht berührt, also die Hand geschüttelt oder so. Allerdings habe ich ihn schon einmal – gewissermaßen unter vier Augen – gesehen und auch gegrüßt. Diese Begegnung gehört aber eher zu den unrühmlichen Taten meines Lebens. Ich habe gerade nachgeschlagen, wann das war. Laut www.ministry-of-information.co.uk (hier findet man eine Übersicht wohl aller Tull- und Anderson-Konzerte) war das am 12.02.1981, also vor über 25 Jahren. Ich hatte mich mit einem Freund für das Tull-Konzert in Bremerhaven verabredet (übrigens jener Freund, mit dem ich mich im letzten Jahr auch wieder in Bremerhaven zum Tull-Konzert getroffen hatte) und den Tag und den folgenden frei genommen. So fuhr ich schon zur Mittagszeit mit dem Zug von Bremen, wo ich früher wohnte, los. Auf dem Bahnhof in Bremen stand ein Mann mit langen Haaren, der mir irgendwie bekannt vorkam. Plötzlich klingelte es: Das ist doch Martin Barre! Er stand da zunächst allein, dann kamen andere Tull-Musiker hinzu. Von Anderson aber keine Spur. Es kam dann der Zug und alle stiegen ein. Irgendwann muss dann auch Ian Anderson zugestiegen sein. Denn als ich durch den Zug ging, saßen in einem Abteil Barre und Co. und in einem anderen Abteil Herr Anderson – allein. Ich hatte damals einen Schal mit dem Anderson-Muster. Trotz Herzklopfen wagte ich es immerhin, Herrn Anderson mit einem „Hello, Mr. Anderson!“ anzusprechen und winkte dabei mit dem Schal, den ich um den Hals trug (etwa so wie Oliver Hardy mit seiner Krawatte winkt, wenn er in Verlegenheit ist). Herr Anderson blickte auf, guckte etwas irritiert und grüßte dann wohl auch. Aber da war ich wieder weg. Irgendwie hatte es mir die (zumindest englische) Sprache verschlagen. Herr Anderson & Co. wagt es (oder wagte es früher), mit der Bahn zu fahren.
Zu Deinem ‚Bild’: Ich habe es deutlich schrumpfen lassen. So siehst Du also aus – mit Bart und Brille, die Haare auch schon leicht angegraut. Etwas freundlicher hättest Du schon gucken können. Du wartest wohl aufs „Vögelchen“? Bisschen herumgetrickst hast Du wohl auch, denn das Bild ist ausgeschnitten und neu eingefügt – die Hintergrundfarbe kommt mir irgendwie bekannt vor … Ich könnte jetzt lästern, z.B. ob Du mit Kopftuch besser aussiehst (vielleicht bastle ich Dir ein Kopftuch), aber das lasse ich lieber …
Verspreche Dir bitte nicht zu viel, was den Eingang an Kommentaren betrifft. Fast zeitgleich mit Deiner ersten Mal kam ein Eintrag in unser Gästebuch (am gleichen Tag wie der Eintrag von Francis, dem Abgedrehten) von einem Typen, der sich ebenfalls als Tull-Fan outete und seinen Sohn sogar Ian Scott Martin Lancelot genannt hat. Ich hatte ihm kurz geantwortet. Seitdem kam aber nichts mehr von ihm. Francis hat sich wenigstens noch einmal gemeldet. Was ich sagen will: Unsere Beiträge werden schon viele lesen, aber zum Kommentieren reicht es dann meist nicht mehr.
Soviel als Antwort auf Deine letzte Mail.
Kommen wir aber zum Substantiellen zurück – Mr. Dr. h.c. Ian Scott Anderson! Von seinem Ehrendoktortitel hatte ich schon vor Wochen gelesen. Irgendwie im Zusammenhang mit Schottland oder gar Edinburgh. Man googelt sich ja so durchs Leben. Im Forum bei laufi.de fand ich dann die beiden Bildchen (stammen wohl aus der Fan-Zeitschrift A New Day). Apropos A New Day. Es ist schon einige Zeit her, da hatte ich das Blättchen auch abonniert. Viel Neues stand da aber nicht drin. Und als das Abo ausgelaufen war, habe ich es nicht wieder verlängert.
Zuletzt zum Thema Flöte: Du bist über die Folk-Szene auf Jethro Tull gestoßen. Bei mir war das natürlich ganz anders. Sicherlich enthalten auch die Alben ab Stand up Folk-Elemente (This was ist ja hauptsächlich ein Blues-Album mit Jazz-Einflüssen, was ja gewissermaßen auch Folk ist), aber der Rock überwiegt am Anfang eindeutig. Jethro Tull war dabei natürlich immer der Gesang von Anderson und sein Flötenspiel. Irgendwann schriebst Du, dass Dich das Flötenspiel nie besonderst fasziniert hätte. Okay, man muss nicht unbedingt die Flöte ganz toll finden – man kann trotzdem Tull-Fan sein. Die Flöte ist aber ein wesentlicher Teil der Tull’schen Musik, wenn manchmal auch übertrieben eingesetzt (teilweise bis zum Verdruss). Die Flöte kommt aber auch in der schottischen Folklore öfter vor, meist als Tin-whistle, also jener kleinen Flöte aus Zinn mit Plastikmundstück, die man schon für 10 Euro kaufen kann (vergl. The Whistler auf Songs from the Wood).
In meinem Weblog findest Du einen Beitrag unter Jethro Tull in Schottland 2005: Broadford Bazaar. Da ist ein durchaus der Folk-Tradition verpflichtetes Stück zu finden, von Anderson 1978 solo eingespielt und zum 1. Mal auf der Doppel-CD Nightcap 1993 veröffentlicht. Mich würde interessieren, wie Du das Stück findest.
siehe hierzu auch: Schottland 2005: Isle of Skye – Teil 1: Kyleakin und Broadford
Soviel für heute.
Dann bis bald
Wilfried
Hallo Wilfried,
zu deiner Begegnung mit Ian Anderson fällt mir eine nette Geschichte ein, die ich aus zweiter Hand erfahren habe.
Ein Bekannter meines Freundes hatte auf dem Flughafen in Düsseldorf zu tun. Dieser Bekannte ist Grieche, lebt in Deutschland und sollte im VIP-Bereich des Flughafens einen griechischen Politiker abholen, um diesen zum Hotel oder zu irgend einem Treffen zu begleiten. Auf der Suche nach dem griechischen Gast, den er empfangen soll, fällt ihm ein alter Mann im Rollstuhl auf, in einem Winkel ganz allein, in sich versunken, sodass man denken könnte, er schläft. Er schaut genauer hin und erkennt, dass es sich bei der Person und niemand Geringeren als den alten Peter Ustivov handelt.
Unser Grieche ist hin- und hergerissen: Einerseits will er die Ruhe des alten Herren nicht stören, andererseits ist er ein großer Bewunderer von Peter Ustinov und würde es sich vorwerfen, ihn nicht wenigstens begrüßt zu haben. Er geht also auf den Mann im Rollstuhl zu, ist etwas aufgeregt, sammelt seine englischen Sprachkenntnisse und spricht den Satz: „Guten Tag, Mr. Ustinov. Ich bin nur ein einfacher Grieche, aber ich möchte Ihnen sagen, dass ich Ihre Werke sehr bewundere.“
Mr. Ustinov hebt den Kopf, blinzelt ihn von unten her an und antwortet in fließendem Griechisch: „Vielen Dank! Es freut mich sehr, dass Sie mit meiner Arbeit zufrieden sind.“
Theo
Hallo Theo,
die kleine Episode gefällt mir und sie passt zu Peter Ustinov. Mit Ian Anderson wäre das sicherlich nicht so gelaufen. Ich weiß nicht welche Fremdsprachkenntnisse er hat, aber zumindest kokettiert er nicht mit schlechtem Deutsch, was ich in Ordnung finde.
Vielen Dank für die Geschichte.
Wilfried
Hallo,
ich googelte … ich gab den Namen meines Sohns ein … und hatte 3 Treffer.
Ich lese, dass du ein Feedback meinerseits vermisst hattest. So wirklich kann ich mich nicht mehr erinnern. Es war offenbar im Jahr des Sommermärchens, als ich auf deiner Site vermerkte, dass ich meinen Sohn „Ian Scott Martin Lancelot“ nannte. Ian ist im Dezember 15 Jahre jung geworden. Entgegen kommentierter Bedenken, „das arme Kind“ könnte einen Schaden fürs Leben nach sich ziehen, geht es ihm gut. Okay, er wird zwar nur „Ian“ gerufen, aber der Name weckt dennoch vereinzelt Interessen. Bereits bei seiner Geburt zierte hing über dem Wochenbett eine großformatige Geburtsanzeige mit vollem Namen. Und entzückte „Nursies“ fragten, ob ich wohl ein Faible für die englische Geschichte hätte? In der Schule wollten neugierige Musiklehrer wissen, ob sich sein Vater evtl. für Musik interessiere? Also macht euch keine schlimmen Gedanken, meinem Sohn geht es gut. Er spielt übrigens Keyboard und hat sich auf Anlässen wie Goldhochzeit oder Rentnergeburtstag schon sein Taschengeld
aufgebessert. But don’t worry…. Und ich weiß sehr wohl, warum ich meinen Sohn nicht „David“ nannte. Alles Gute!
Hallo Jürgen,
dass mit dem „David“ ist jetzt aber etwas böse, oder? Aber Frau Palmer spielt ja auch Keyboards …
Gruß
Wilfried
Du hast mein Denken durchschaut 🙂