Was soll man an einem Urlaubstag tun, den man zu Hause in den eigenen vier Wänden verbringt? Nun das Wetter ist angenehm, nicht zu heiß, gerade richtig und sonnig. So lassen sich die berühmten vier Wände gern und gut nach außen kehren: Balkonien oder wie in meinem Fall: Terrassien ist angesagt.
Aber morgens geht es erst einmal mit dem Rad in die Badeanstalt, ja jenes, dass der Bürgermeister zu gern für immer und ewig schließen wollte und für dessen Erhalt sich die Bürger mehrheitlich ausgesprochen haben (inzwischen hat sich auch der Samtgemeinderat einstimmig für den Erhalt ausgesprochen – Danke!) – und das keinen Eintritt kostet. So früh am Morgen kurz nach 8 Uhr ist noch wenig los. Und so können meine Frau und ich hier unbehindert unsere Bahnen ziehen. Dann schnell geduscht und mit den Fahrrad noch in den Ort, um die nötigsten Einkäufe zu erledigen. Erst dann wir ausgiebig gefrühstückt.
Und was sonst? So mitten in der Lüneburger Heide bieten sich Radtouren an – und manchmal geht es dann eben auch durch Schlick, Matsch und Lehm. Aber Ruhestunden sind ja auch erholsam. So auf der Liege mit einem guten Buch in der Hand. Damit jeder es sehen kann, wie der Blick ist, wenn ich aus dem Buch aufblickend gen Himmel schaue:
Bei strahlend blauen Himmel hat dieser Blick schon etwas – die Perspektive ist eine besondere aus einem tiefgelegenen Standpunkt heraus in die Höhe. Nebenan steht der Kaffeepott mit einem Cappuccino. Und dazu dann eine spannende Geschichte, erst etwas von William Faulkner zur Jahreszeit passend (Licht im August), einen weiteren Kriminalroman von Friedrich Glauser (und noch einen) oder gewissermaßen als ‚Erfrischung’ Italo Calvinos Wenn ein Reisender in einer Winternacht (zu den Büchern später mehr).
So lässt es sich leben – und so lässt es sich Urlaub zu Hause verbringen.