Was für ein verbru(z)zzelter Saisonauftakt für Werder Bremen! Da kommt man sich vor wie in ‚Täglich grüßt das Murmeltier’ – schon wieder fliegen die Bremer in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen einen Drittligisten (diesmal Preußen Münster) heraus und können sich wieder einmal ganz auf die Fußball-Bundesliga konzentrieren. Wie schön …?!
Und am Freitag geht es dann endlich los und gleich in der 50. Bundesligasaison gegen den amtierenden deutschen Meister und DFB-Pokalsieger Borussia Dortmund.
Nun Werder Bremen stand bisher für attraktiven Angriffsfußball und hat so weit über die Region hinaus Fußballfreunde gefunden. Nach zwei verkorksten Spielzeiten und einem großen Umbruch in der Mannschaft zeigte das Team in der Vorbereitung und im Liga total!-Pokal erste gute Ansätze und endlich wieder viel Spiellaune. Der Wille, etwas zu erreichen, war kaum zu übersehen. Es machten den Jungs sichtlich Spaß. Aber dann dieses Trauerspiel in Münster. Da muss man im Dortmund wohl wieder mit dem Schlimmsten rechnen. Natürlich soll alles anders werden, besser als in Münster. Nur mir fehlt der Glaube.
Werder Bremen stand immer auch für Fairness auf und neben dem Sportplatz, für Nachhaltigkeit und Sympathie. Wie verträgt sich das nun mit dem neuen Trikotsponsor Wiesenhof, Deutschlands führender Geflügelmarke, die mit ihren Skandalen genau das Gegenteil von dem verkörpert, was Werder Bremen bisher ausmachte.
Werders Image ist in Gefahr. Natürlich braucht man in Bremen jeden Euro. Aber muss man deshalb seine Seele, sein gutes Image an den Teufel verkaufen? Schon zwischen 2004 und 2007 hatte Werder zwei Trikotsponsoren mit zweifelhaften Ruf. Die Auswahl des jetzigen Sponsors ist insbesondere unter Werder-Fans umstritten, da Tierschutzorganisationen dem Unternehmen Tierquälerei durch Massentierhaltung vorwerfen. Die ersten Mitglieder haben bereits den Verein verlassen.
Nachtrag: Die angekündigte Verstärkung im Sturm heißt Joseph Akpala vom FC Brügge. Nach einigem Hin und Her (wie sollte es anders bei Werder sein) ist der Transfer des 25-Jährigen an die weser perfekt. Akpala unterschrieb noch gestern einen Vier-Jahres-Vertrag bei den Bremern. Damit ist die Personalplanung für die neue Saison entgültig in „trockenen Tüchern“. Akpala ist nach Kevin de Bruyne (ausgeliehen), Assani Lukymia, Nils Petersen (ausgeliehen), Theodor Gebre Selassie, Raphael Wolf und Eljero Elia der siebte Neuzugang des Sommers für Werder Bremen.