Nach dem 5. Spieltag in der Fußball-Bundesliga kann man sagen: Jeder kann gegen jeden gewinnen – nur nicht gegen die Bayern. Und so wundert ’s eigentlich schon keinen, wenn es den Aufsteigern Eintracht Frankfurt und der Fortuna aus Düsseldorf gelingt, vorn mitzumischen. Die Toten Hosen aus Düsseldorf als prominenteste Fans der Fortuna dürften erfreut sein, zumal die Düsseldorfer nach fünf Spieltagen noch ohne Gegentor sind (irgendwie ist das sogar ein Rekord). Aber das wird sich natürlich alles noch zurechtrücken. Vorn weg allerdings jetzt schon die Bayern. Mit über 70 Millionen Euro haben sie allerdings auch weit überdurchschnittlich in neue Spieler investiert (allein für Javi Martínez wurden bekanntlich 40 Millionen € gezahlt). Ein Misserfolg wäre verheerend.
Was ist indem mit Werder? Nach ersten guten Spielen, bei denen allerdings wichtige Punkte liegengeblieben sind (schon in Dortmund bei der 1:2-Niederlage war mehr drin – dann das unglückliche 2:3 in Hannover – und zuletzt zu Hause gegen Stuttgart das dann schon fast glückliche 2:2 trotz 2:0-Führung zur Halbzeit), gab es gestern einen wenig verdienten, dafür aber clever erspielten und hart erkämpften ‚Dreier’ in Freiburg. Zumindest stimmte es diesmal mit der Effektivität. Mit diesem 2:1-Sieg ist der Anschluss an die Spitze wenigstens nicht schon frühzeitig abgebrochen (Platz 7 gleich hinter dem Meister Dortmund). Aber am Samstag kommen die bisher siegreichen Bayern. Da kann schnell Boden wieder verloren gehen. Hannover 96 bleibt auf jeden Fall weiterhin die Nummer Eins im Norden.
Einige Worte zu Tim Wiese, der glaubte, in Hoffenheim sein Glück zu finden: Er hat auch schon in Bremen öfters die Bude voll gekriegt. Aber jetzt in Hoffenheim erlebt er sein Waterloo – in den ersten vier Pflichtspielen 15 Tore und zudem miese Noten zu kassieren, ist schon bitter. Aber kaum verletzt und durch Koen Casteels ersetzt, können die Kraichgauer doch noch gewinnen. Der Wechsel in das Fußballdorf war nicht die beste Wahl, guter Tim.
Wohin geht also die Reise? Die Bayern sind ganz klar vorn. Natürlich werden auch sie Punkte verlieren (vielleicht schon am Samstag in Bremen, das wäre schön und würde den kleinen Willi erfreuen). Aber sie sind ganz eindeutig Meisterschaftsfavorit Numero Eins. Dahinter positionieren sich bereits die üblichen Verdächtigen: Hannover 96, Schalke und Dortmund. Denen folgen Werder, Leverkusen und schon mit Abstand Mönchengladbach, denen nach der letzten guten Saison etwas die Luft ausgegangen ist. Abstiegskandidaten gibt es auch schon mit der SpVgg Greuther Fürth, dem FC Augsburg – und dem VfB Stuttgart, der zwar zurecht auf seinen Nachwuchs setzt, was aber allem Anschein nach dann doch etwas zu wenig ist (ein Abgang wie der von Julian Schieber wurde nicht gleichwertig ersetzt). Auch Mainz und Freiburg sind gefährdet. Der Rest dümpelt wie gewohnt im Mittelfeld herum.