Ich hasse sie, die verfluchte, hirnrissige, Weichteile erweichende, vollidiotische, den Magen umdrehende, trottelige, verblödete, wahnsinnig gewordene, die von überforderten, gerade angelernten Möchtegern-Lokführern gefahrene, ständig verspätete, sich an keinen Fahrplan haltende, auf mit Baumängeln behafteten Gleisen fahrende, vor Harburg wie von einem Begasten gefahren rasende, die schaukelnde, holpernde, den Gastgast schüttelnde, die Alkohol befreite, die nach minutenlangen Bremsversuchen im Fahrgastraum nach Gummi stinkende und quietschende, die von über Lautsprecher kreischend durchgegebene Durchsagen den Fahrgast von Zugbegleitern mit oft null Information zutextende und zudröhnende, diese kackverarschte, verarschende, schiet-verdammte und bananenrepublikanische Drecks-Bahn! … … … Wo ist mein Valium?!
Ach, es tut wieder einmal gut, so aus voller Seele heraus zu fluchen. Lange habe ich jetzt geschwiegen und mich meinem Schicksal, das bestimmt hat, als so genannter Pendler morgens und abends mit dem Zug zu fahren, ergeben. Aber jetzt ist es einer Zumutung wieder zuviel. Die ständigen Verspätungen habe ich ertragen und den mir vor der Nase davonfahrenden S-Bahnen sogar noch nachgewinkt. Aber irgendwann platzt jedem der Kragen.
Da habe ich mit meinen Leidensgenossen in Kauf genommen, das monatelang die Strecke zwischen Buchholz und Hamburg-Harburg wegen Gleisbauarbeiten gesperrt war und Umleitungen über den Rangierbahnhof Maschen (vom 5. April bis zum 11. Dezember 2004 um ganz genau zu sein) hingenommen, was verlängerte Fahrzeiten bedeutete. Dann wurde im letzten Jahr gestreikt bis zum Abwinken, sodass man lange Wartezeiten oder weite Umwege in Kauf nehmen musste, wenn man überhaupt je ans Ziel kam. Und jetzt offenbaren sich auf der genannten Strecke zwischen Buchholz und Hamburg-Harburg immer wieder Baumängel, die zu nicht unwesentlichen „Verzögerungen im Betriebsablauf“ der Bahnen führen, weil die Strecke dann höchstens eingleisig zu befahren ist. Gestern wurde die Strecke erneut nach Baumängeln überprüft. Und wieder durfte mein Zug über Maschens Rangierbahnhof auf der für Schnellzüge ungeeigneten Umgehungsstrecke fahren. Ist zu hoffen, dass keine weiteren Mängel gefunden wurden. Dabei steht das alljährliche Chaos bei der Fahrplanumstellung Mitte Dezember noch aus.
Nachtrag: Der Metronom ME 82015 um 12:15 ab Hamburg Hbf. hatte in Tostedt (12:46) 17 Min. Verspätung. Geht der Murx heute also doch weiter? Okay, der Zug hat nur eine ‚Störung‘ und endet in Rotenburg/Wümme. Folgezug, ein MEr, hat in Richtung Bremen allerdings auch schon 15 Min. + Verspätung.