Im Vorfeld gab es schon einiges Murren um den neuen James Bond-Darsteller Daniel Craig: zu blond, zu hässlich (mein jüngster Sohn taufte den neuen Bond auch gleich James Blond), mit Problemen beim Autofahren und nur mit Schwimmweste zu bewegen, Wasserfahrzeuge zu betreten. Das ist nicht der Bond, den wir bis jetzt kannten. Eher wie ein russischer Agent (die Ähnlichkeit mit Putin).
Aber kaum lief der neue Bond-Film „Casino Royale“ in den Kinos an, da war alle voreilige Kritik vergessen. Einen neuen Bond haben wir da vor uns. Nichts da mit Gentlemen-Agenten und dergleichen. Es geht sofort hart zur Sache. Und statt Effektegewitter ein Actionspektakel mit ganz tollen Stunts. Ein neuer Bond für eine neue Generation.
Sicherlich war der letzte Bond mit dem unsichtbaren Aston Martin trotz guter Einspielergebnisse sehr seicht und unglaubwürdig. Also zurück zu den Wurzeln und auch den Romanen, die immerhin das Material für die Bond-Reihe liefern. Aber der neue Bond ist nicht mein Bond. Nicht nur zu blond, sondern auch zu brutal, ja zu real, außer bei den „sportlichen Leistungen“, die Bond zu Beginn vollbringt (Herkules hätte nicht diese Ausdauer).
Erstaunlich für mich die Rollenbesetzung von „LeChiffre“, dem Gegenspieler von James Bond: Mads Mikkelsen. Ich kenne ihn aus den dänischen Filmen „Adams Äpfel“ und „Dänische Delikatessen“ (letzterer wartet noch darauf, von mir gesehen zu werden). Man glaubt es kaum, den gleichen Schauspieler vor Augen zu haben. Hut ab!
Okay, Sean Connery, selbst Pierce Brosnan – beide sind nicht zu toppen. Der neue Bond-Film ist sicherlich ein spannender Agentenfilm mit toller Action. Und Daniel Craig als der Top-Agent auch bestens besetzt – würde er nur nicht James Bond heißen.
Ausschnitte aus James Bond: Casino Royale (2006)