Little Miss Sunshine

Eigentlich glaube ich es kaum, dass dieser Film aus den USA kommt. Denn statt mit überzogener Effekthascherei wie in vielen Hollywood-Produktionen überzeugt dieser Film mit Seele und viel Witz: Little Miss Sunshine (USA 2006 – Regie: Jonathan Dayton, Valerie Faris, Drehbuch: Michael Arndt – mit Abigail Breslin, Greg Kinnear, Paul Dano, Alan Arkin, Toni Collette, Steve Carell u.a.).

Es geht um eine Familie, deren kleine Tochter am „Little Miss Sunshine“-Wettbewerb teilnehmen soll, obwohl sie eher pummelig und von daher wenig dazu geeignet scheint. Die Familie macht sich mit dem obszönen und drogenkonsumierenden Großvater und dem desillusionierten (homosexuell und selbstmordgefährdet) Onkel in einem leicht schrottreifen gelben VW-Bus auf nach Kalifornien. Mit dabei sind die um Zusammenhalt der Familie ringende Mutter, der Nietzsche-lesende und kein Wort von sich gebende Sohn und ein Vater, der als viel zu optimistischer Motivationstrainer wenig erfolgreich ist.

Little Miss Sunshine

Und so kurvt die Familie durch die Staaten von einem Schlamassel ins andere. Ein Roadmovie also, aber ein ganz besonderer. Erfolgsdruck und Schönheitswahn, der auch vor Kindern keinen Halt macht, werden hier aufs Korn genommen. Am Ende siegt die Gemeinschaft der Familie, in und mit der man den Widrigkeiten dieses Lebens trotzen kann. Ein liebenswerter Film mit viel Charme und Menschlichkeit – sowohl im Sinne von Menschenwürde als auch im Sinne menschlicher Schwächen. Es ist ein Film, der einen zum Lachen bringt, aber auch zum Nachdenken.

weitere Infos zum Film bei filmstarts.de

Hier der offizielle Trailer:

Über WilliZ

Wurde geboren (in Berlin-Schöneberg), lebt (nach einem Abstecher nach Pforzheim, längere Zeit in Bremen und Hamburg) in dem Örtchen Tostedt am Rande der Lüneburger Heide - und interessiert sich für Literatur, Musik, Film und Fotografie (sowohl passiv wie aktiv) ... Ach, und gern verreise ich auch!