Neuanfang wagen

Vielleicht geht es doch schneller, als gedacht: Sportdirektor Thomas Eichin vom Fußballbundesligisten SV Werder Bremen will nach dem Abgang von Thomas Schaaf den Neuanfang wagen und macht bereits Nägel mit Köpfen. Als Schaafs Nachfolger wünscht er sich Robin Dutt als Cheftrainer, seit dem 1. August 2012 Sportdirektor beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) und damit Nachfolger von Matthias Sammer. Der SV Werder und Dutt haben sich bereits an den DFB gewandt und um die Aufhebung des bis Ende 2016 laufenden Vertrages von Dutt gebeten.

Ich denke, Robin Dutt wäre eine gute Wahl, denn: „Er erfüllt alle Kriterien, die wir für einen Neuanfang aufgestellt haben. Er kennt sich bestens im Nachwuchsbereich aus, kann auf gute Talentförderung verweisen und hat in der Bundesliga bereits nachgewiesen, dass er eine solche Aufgabe erfolgreich meistern kann,“ wie Eichin gestern sagte. Dutt war u.a. von 2007 bis 2011 für den SC Freiburg tätig, wo er erfolgreich die Nachfolge des langjährigen Trainers Volker Finke übernahm und den Klub wieder zurück in die Bundesliga führte. Allerdings wurde er als Nachfolger von Jupp Heynckes bei Bayer 04 Leverkusen in der Saison 2011/2012 nicht ganz so glücklich.

    Neuanfang beim SV Werder Bremen

Und es geht weiter: Felix Kroos und Özkan Yildirim bekamen schon vor Tagen eine Vertragsverlängerung, beides durchaus hoffnungsvolle Nachwuchsspieler, die auch schon in der ersten Mannschaft gute Leistungen zeigten. Und jetzt dann auch die Vertragsunterzeichnung mit Nils Petersen, der bisher von Bayern München ausgeliehen war und für angeblich 3 Millionen € an die Weser wechselt. So ganz mein Wunschkandidat ist er zwar nicht, aber angesichts des deutlich geschrumpften Etats bei Werder die dann doch beste Lösung.

Dafür wird wohl Sokratis Werder in Richtung Dortmund verlassen. Bei einem Marktwert von zz. 10 Millionen € und einem Vertrag bei Werder bis 2016 dürfte eine stattliche Ablösesumme fällig werden (angeblich will Dortmund 9 Millionen € zahlen). Die plant man, in einen Nachfolger des Abwehrchefs zu reinvestieren.

Leider wird auch Kevin de Bruyne die Bremer wieder verlassen. Der junge Belgier war für eine Saison vom FC Chelsea (dort bis 2017 unter Vertrag) ausgeliehen. Die Interessenten für ihn rennen bereits in London die Türen ein. So möchten u.a. gern die Borussen aus Dortmund und Bayer Leverkusen den offensiven Mittelfeldspieler an ihre Vereine binden. Nach jetzigen Stand will der FC Chelsea de Bruyne aber behalten und ihn höchstens noch eine weitere Spielzeit ausleihen. So gesehen hätte Werder Bremen sogar noch eine minimale Chance, ihn für dieses eine Jahr an der Weser zu halten. Werder muss auf jeden Fall Kevin de Bruyne dankbar sein. Ohne seine gute Leistung wären die Bremer mit Sicherheit abgestiegen.

Der Trend ist auf jeden Fall eindeutig und würde durch die Verpflichtung von Robin Dutt nur bestätigt werden: Werder Bremen verzichtet zukünftig auf Stars und setzt (fast) voll auf den Nachwuchs. Lediglich Werders Eigengewächs Aaron Hunt, dem man zur Nominierung in die Nationalmannschaft gratulieren darf, wäre der letzte Spieler von internationaler Klasse.

Und was ist mit Elia und Arnautovic? Wenn z.B. Mannschaften der russischen Liga Interesse zeigen, dann sollte man das nutzen. Beide waren und sind unberechenbare Unruheherde in der Mannschaft, die man nach meiner Meinung möglichst für Werder vorteilhaft los werden sollte. Wenn man der Gerüchteküche um Spielertransfers glauben darf, dann zeigt Werder einiges Interesse an neuen, jungen Spielern für die linke und rechte Außenbahn.

Nach der Saison ist bekanntlich vor der Saison. Es tut sich einiges rund ums Weserstadion. Und das tut auch Not. Warten wir ab, was da noch für Überraschungen auf uns Werder-Fans zukommen. Ich weiß auch nicht, warum, aber ich bin guter Dinge …

Über WilliZ

Wurde geboren (in Berlin-Schöneberg), lebt (nach einem Abstecher nach Pforzheim, längere Zeit in Bremen und Hamburg) in dem Örtchen Tostedt am Rande der Lüneburger Heide - und interessiert sich für Literatur, Musik, Film und Fotografie (sowohl passiv wie aktiv) ... Ach, und gern verreise ich auch!

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