Ian Anderson: Walk into Light (1983)

Um es gleich zu sagen: Ich bin kein Purist! Wenn ich der sicherlich stolze Eigentümer einer großen LP-Sammlung bin, so heißt das nur, dass es damals, als ich mir diese Scheiben zulegte, noch keine CDs auf dem Markt gab. CDs sind für mich einfach handlicher und lassen sich (meist) auch ohne Probleme z.B. auf einen MP3-Player kopieren. Da ich nun aber diese LP-Sammlung habe und einige dieser Scheiben als CD auf dem Markt nicht mehr ohne weiteres erhältlich sind (nur über ebay oder ähnliches für viel Geld), bin ich mehr oder weniger gezwungen, die musikalischen Perlen zu digitalisieren (wie das in etwa geht, siehe am Schluss).

Als alter Fan von Jethro Tull habe ich mir zunächst das erste Solo-Album von Ian Anderson aus dem Jahre 1983 vorgenommen: „Walk into Light“. Das Album ist also nicht mehr im Schallplattengeschäft erhältlich. Auch dürfte es nicht unbedingt jeden Tull-Fan erfreuen, denn es zeugt lediglich von der Experimentierfreude des Herrn Anderson – mit Hilfe des Keyboarders Peter-John Vettese, der auch maßgeblich am Entstehen des 1984 erschienen Tull-Albums „Under Wraps“ beteiligt war. „Walk into Light“ ist gewissermaßen der Vorbote von „Under Wraps“.

Ian Anderson: Walk into Light (1983)

Ian Anderson selbst bezeichnet sein erstes Solo-Album als „eclectic-electric“, was ich als vielschichtig (aus verschiedenen Quellen schöpfend) und elektronisch deuten möchte. Denn elektronisch ist die Scheibe bis zum Exzess: Synthesizer en masse, die Drums aus der Dose. Aber gerade die Drums finde ich hier weniger nervig als auf „Under Wraps“, wo sie mir auch den letzten Hörgenuss verleiden können.

Interessant finde ich die Scheibe aber trotzdem. Da kennen wir Ian Anderson als Verfasser und Interpret von akustischen Stücken. Und plötzlich schert sich der Mann einen feuchten Kehricht um alles und begibt sich auf völlig anderes Terrain. Okay, einiges verrät trotzdem, dass hier Ian Anderson seine Finger im Spiel hat. So völlig kann er seine Vergangenheit nicht verleugnen. Ist auch gut so. Auf jeden Fall scheiden sich die Geister an diesem Album (und damit auch an „Under Wraps“).

Hier nun als Hörprobe den Titelsong aus dem Album:


Ian Anderson: Walk into Light

Texte zu „Walk into Light“ siehe cupofwonder.com

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Zum Digitalisieren meiner alten LPs schließe ich den Plattenspieler an meinen PC über einen Eingang mit zwei Cinch-Buchsen (rot und weiß) in Frontbereich an (zusätzliche Sound- und TV-Karte). Über die Lautstärkeregelung (rechter Mausklick auf das Lautsprechersymbol) muss ich eine Zuordnung zu dieser Schnittstelle herstellen (Optionen -> Eigenschaften -> Lautstärke regeln für Aufnahme -> Auswahl bei „Front Line-In“).

Cinch-Stecker

Hat man eine solche Schnittstelle nicht, so geht es auch über den normalen Line-In-Eingang auf der Rückseite des Rechners (die blaue Buchse der Soundkarte). Hat der Plattenspieler Cinch-Stecker, dann müssen diese mit einem Klinkenstecker-3,5-mm-Adapter am PC angeschlossen werden.

Klinkensrecker 3,5 mm Klinkenstecker-Adapter

Als Aufnahmesoftware bediene ich mich beim Nero Wave-Editor aus dem Nero 7-er-Paket. Dabei nehme ich zunächst jeweils eine ganze LP-Seite als unkomprimierte WAV-Datei auf. Später schneide ich mir die einzelnen Stücke heraus, muss meistens auch die Lautstärke etwas höher stellen und konvertiere diese zu MP3 (hierfür eignet sich u.a. der Audio-Editor vom ULEAD Media-Studio oder andere entsprechende Software, z.B. GoldWave).

Nero Wave-Editor

Das ist alles bisschen aufwändig, aber hat man erst einmal alles auf- und eingestellt, dann geht das ganz gut.

Über WilliZ

Wurde geboren (in Berlin-Schöneberg), lebt (nach einem Abstecher nach Pforzheim, längere Zeit in Bremen und Hamburg) in dem Örtchen Tostedt am Rande der Lüneburger Heide - und interessiert sich für Literatur, Musik, Film und Fotografie (sowohl passiv wie aktiv) ... Ach, und gern verreise ich auch!