Man kann ihm einiges vorwerfen, nur nicht, dass er nicht alles Taktische versucht, um den Fußball-Bundesligisten SV Werder Bremen in die Erfolgsspur zu bringen. Nach drei Remis (gegen Nürnberg, Stuttgart und Freiburg) gab es dann aber die 0:3-Schlappe in Wolfsburg. Da ging das Konzept, mit drei wechselnden Spitzen zu spielen, doch gehörig in die Hose. Am Sonntag daheim gegen Hannover 96 klappte es dann schon wesentlich besser. Werder siegte mit 3:2:
Cedrick Makiadi kam auf der Halbposition zum Einsatz. Ganz vorn hatte Robin Dutt mit Eljero Elia und Zlatko Junuzovic zwei sehr laufstarke Spieler eingesetzt, die von den Pässen und der Übersicht von Aaron Hunt profitierten.
Der Cheftrainer erklärte seine Umstellungen auf der Pressekonferenz nach dem Schlusspfiff so: „Ja, wir haben uns diesmal für eine andere Grundausrichtung entschieden. Wir mussten kompensieren, dass uns die Stürmer fehlen und uns entschieden, zwei Pressing-Stürmer zu bringen. So haben wir das mal genannt. Dann hatten wir einen Theo Gebre Selassie, der schon länger gut drauf ist und in dieser Woche wieder eine Trainingsleistung ablieferte, die mir das Gefühl gab, dass ich ihn unbedingt auf dem Platz haben wollte.“ Auch Gebre Selassie kam im Mittelfeld zum Einsatz. So kam dann auch zeitweise die von früher her bekannte Raute zustande. (weitere Quelle u.a. werder.de)
Von taktischen Feinheiten kann man halten, was man will. Robin Dutt überrascht vor allem auch durch den Einsatz neuer – und ich muss gestehen: bisher unbekannter Leute. Özkan Yildirim kennt man natürlich schon. Aber an Namen wie Martin Kobylanski oder jetzt Davie Selke als Auswechselspieler gegen Hannover muss man sich noch gewöhnen. Und Davie Selke hätte sich fast als Torschütze hervorgetan.
Das Entscheidende ist, wie die Mannschaft taktische Konzepte des Trainers umsetzt. Sicherlich hat Robin Dutt da einiges in petto. Aber wenn die Spieler sich nicht an die Vorgaben halten, dann nützten selbst die besten Vorgaben des Trainers nichts. Notfalls muss dann Einsatz und Kampfeswille das ‚verloren gegangene Konzept’ ersetzen. Am Sonntag, so denke ich, stimmte Taktik und Kampf.
Nach elf Spieltagen wieder in der ersten Tabellenhälfte zu stehen (Platz 8 ) deutet vielleicht dahin, Werder könne doch noch einen Europa League-Platz erhaschen. Aber es geht jetzt weiterhin erst einmal darum, den Abstand zu den Abstiegsrängen zu vergrößern. Das Mittelfeld ist auf jeden Fall eng gedrängt. Werder hat in der Hinrunde noch einige sehr schwere Spiele zu bestreiten, da ist jeder Punkt wichtig.