Das Tote Meer trocknet weiter aus

Der tiefste Landpunkt der Erde liegt jetzt noch tiefer: Das Niveau des Toten Meeres liegt inzwischen 427,71 Meter unter Meereshöhe, meldet der Hydrologische Dienst in Jerusalem. Der Wasserspiegel des Salzmeeres sei in den vergangenen zwölf Monaten um 1,04 Meter gesunken, allein im November um 14 Zentimeter. Zuletzt sank der Meeresspiegel durchschnittlich einen Meter pro Jahr. 1970 befand er sich noch 395 Meter unter Normalnull, also rund 33 Meter höher als heute.

    Das Tote Meer

Grund für das Absinken ist die Wasserentnahme aus dem Jordan, dem Hauptzufluss, und weiterer Zuflüsse für die landwirtschaftliche Bewässerung und industrielle und zum Teil auch für die private Wasserversorgung. Folglich gelangt immer weniger Frischwasser in den Salzsee. Zudem lähmt auch der israelisch-palästinensische Konflikt und das ohnehin politisch angespannte Verhältnis zwischen Israel und Jordanien die Bereitschaft zu einer Lösung des Problems (siehe hierzu auch den Beitrag auf hagalil.com mit abweichenden Zahlen).


Größere Kartenansicht

Bereits vor einigen Jahren berichtete ich hier vom Schrumpfen des Aralsees und schrieb:

Der Aralsee ist kaum wieder zu erkennen, wenn man aktuelle Luftbilder mit vierzig Jahre alten Karten vergleicht. Heute hat der Aralsee nicht einmal mehr die Hälfte der ursprünglichen Ausdehnung (früher war er einer der größten Seen unsere Erde mit über 65.000 qkm). Eine Fläche so groß wie die Schweiz ist trocken gefallen. Das Wasservolumen ist sogar auf einen Fünftel von früher geschrumpft. Und der Grund: Bewässerung der Felder zur Produktion von Baumwolle für unsere Kleider. Dabei werden besonders die Zuflüsse zur Bewässerung umgeleitet. Mittlerweile ist der abflusslose Aralsee in mehrere Teile zerfallen.

Aber es soll Hoffnung geben: Seit einigen Jahren versucht man den kleineren (nördlichen) Teil des Aralsees wieder zum Leben zu erwecken. Deshalb wurde ein Damm gebaut. Dieses Projekt brachte bereits erste Erfolge: Die Fischbestände haben wieder ein wirtschaftlich relevantes Maß erreicht, so dass nun wieder Fisch exportiert werden kann. Weitere Resultate sind vermehrte Regenwolken und Veränderungen am Mikroklima, die eine Verbesserung im landwirtschaftlichen Sektor erwarten lassen.

siehe auch: Schmelzende Gletscher

Über WilliZ

Wurde geboren (in Berlin-Schöneberg), lebt (nach einem Abstecher nach Pforzheim, längere Zeit in Bremen und Hamburg) in dem Örtchen Tostedt am Rande der Lüneburger Heide - und interessiert sich für Literatur, Musik, Film und Fotografie (sowohl passiv wie aktiv) ... Ach, und gern verreise ich auch!

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