Nein, das war nicht das, was man sich beim SV Werder vorgenommen hatte. Der Rückrundenstart in der Fußballbundesliga gegen den Tabellenletzten zu Hause (0:0) und in Augsburg (1:3) ging gehörig in die Hose. Als Zuschauer konnte man nicht das Gefühl haben, die Jungs wollen jetzt endlich etwas ‚reißen’. Was meine zuletzt geäußerte Einschätzung hinsichtlich der Abstiegskandidaten für diese Saison betrifft, so muss ich diese in den Fällen Nürnberg und Hannover vielleicht jetzt schon revidieren (ich schrieb: Abstiegskandidaten sind neben Braunschweig und Nürnberg sicherlich der FC Freiburg und weitere Nordvereine wie Hannover, der HSV … und leider auch Werder Bremen), Nürnberg wie Hannover holten auf Anhieb alle sechs Punkte; was den HSV und Werder allerdings angeht, da bin ich mir immer sicherer (bei HSV kratzt es mich natürlich nicht). Werder also ein Abstiegskandidat?
Wie aus dem Hut gezogen hat Manager Eichin jetzt die Verpflichtung des polnischen Nationalspieler Ludovic Obraniak von Girondins Bordeaux bekanntgegeben. Obraniak lässt sich besonders im offensiven Mittelfeld einsetzen und dürfte bereits am Wochenende gegen Dortmund auflaufen. Ohne Zweifel hat bei diesem Transfer Johan Micoud, ‚Le Chef’ aus alten erfolgreichen Werder-Zeiten, seine Finger im Spiel gehabt. ‚Alte Seilschaften’ bewähren sich auch heute noch …
Ich denke, Ludovic Obraniak könnte eventuell als Ersatz für Aaron Hunt verpflichtet worden sein, wenn dieser seinen Vertrag, der im Sommer ausläuft, nicht verlängern sollte. Aber auch bei Ekici weiß man wohl noch nicht so recht, wie es weitergehen wird. Soweit sind wir allerdings ja noch nicht: Vielleicht kann Obraniak zusammen mit Hunt endlich den Wandel zum Guten bewirken, den alle Fans schon lange erhoffen. – Und zur nächsten Saison hat Eichin außerdem Fin Bartels vom FC St. Pauli zu Werder geholt.
Ich gestehe, dass ich es leid bin, hier (fast) immer nur von Niederlagen, miesen Spielen und fehlender Einsatzbereitschaft des SV Werder zu berichten. Daher jetzt erst einmal eine (hoffentlich nur) kleine Kunstpause … Nicht, dass ich Werder abschreibe: man kann seine Unterwäsche wie es Not tut, wechseln, aber nicht seine Vorliebe für einen Fußballverein. Aber ich möchte doch warten, bis es wieder so etwas wie ein Erfolgserlebnis gibt, dass weiteres Gute verspricht … (das wäre etwas, wenn ich mich nächste Woche hier schon wieder in Sachen SV Werder melden sollte).