Heute schon sind die Olympischen Winterspiele von Sotschi der Schnee von gestern:
Wie bereits befürchtet, so gestaltete sich die zweite Woche nicht mehr allzu erfolgversprechend, im Gegenteil: Es gesellten sich jede Menge Pleiten, Pech und Pannen hinzu. Es ging so „ziemlich alles schief, was nur schiefgehen konnte. Ein bereits vor Sotschi verunfallter Skistar, unglückliche Stürze auf der Zielgeraden, Defekte am Material, um Wimpernschläge verpasste Bronzemedaillen, verstopfte Gewehrläufe – und zu guter Letzt, sozusagen als finaler Stimmungstöter, eine üble Dopingaffäre um das ehemalige ‚Glamour Girl’ des deutschen nordischen Skisports Evi Sachenbacher-Stehle, die auch nach Olympia noch lange nachwirken wird. Die zweite Woche – aus deutscher Sicht ein Debakel.“ (Quelle: ard.br.de)
Ja, da hatte die gute Evi wohl einen Energieriegel zuviel zu sich genommen. Und ihr vierte Platz beim Biathlon-Massenstart der Frauen, die beste Platzierung der Frauen in dieser Sportart, war dahin. Immerhin konnten die Männer noch mit zwei Silber-Medaillen aufwarten. Ansonsten: Leerlauf im Biathlon!
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Olympiapark Sotschi („Küsten-Region“) in Adler
Leerlauf auch bei den Bobfahrern. Einst eine Paradedisziplin der Deutschen avancierte dieser Sport zum Debakel. Da hätte man doch lieber die alten Geräte hervorgeholt. Jetzt werden einige der alten Damen und Herren in den wohlverdienten Ruhestand gehen (müssen).
Ansonsten auch nur viel Mittelmaß. Lediglich die Rodler wurden ihrer Favoritenrolle vollends gerecht. Ihre Vorrangstellung ist nur noch mit den Eisschnelllaufspezies der Niederlande vergleichbar. Bei den anderen Medaillengewinnen spielte viel Glück und Versagen der Konkurrenz (z.B. Skispringen der Frauen) eine Rolle.
Ach, und dann noch die Freestyler und Snowboarder. Ich frage mich schon, was solche Have-Fun-Sportarten bei Olympia zu suchen haben. Reiner Skizirkus! Wohl ambitioniert war man nach Sotschi gereist. Zurück in die Heimat geht’s mit nur zwei Medaillen. Die Verantwortlichen befürchten eine Kürzung der Gelder – bevor die Förderung richtig begonnen hat. Viel Fun, wenig Money!
Immerhin kamen am Ende doch noch 19 statt der erwarteten 30 Medaillen zusammen – und ein Platz sechs im Medaillenspiegel, der Nationenwertung. Die Winterspiele 2014 sind zu Ende. Und es bleibt die Frage, ob die Fördermittel für deutsche Athleten vielleicht nicht im Breitensport besser untergebracht wären.