Am Wochenende ging die 51. Fußball-Bundesliga-Saison zu Ende. Bayern stand ja schon längere Zeit als (alter und) neuer Deutscher Meister fest und wird von Borussia Dortmund und Schalke 04 in die Champions League begleitet, für die sich Leverkusen als 4. deutscher Teilnehmer noch qualifizieren muss. Der VfL Wolfsburg, Borussia Mönchengladbach und der 1. FSV Mainz 05 vertreten die deutschen Farben in der Europa League.
In die 2. Liga steigen nun endgültig der 1. FC Nürnberg und Eintracht Braunschweig ab. Dafür spielen in der nächsten Saison wieder der 1. FC Köln und als Neuling in der Liga der SC Paderborn 07. Der Hamburger SV hat sich gerade noch auf den 16. und damit Relegationsplatz gerettet und spielt am Donnerstag (in Hamburg) und am Sonntag, den 18. Mai, gegen den Dritter der 2. Liga, die SpVgg Greuther Fürth, um den Verbleib in der Bundesliga. So nah stand der HSV bisher noch nie vor dem Abstieg.
Aber nicht nur in Deutschland endeten die Liga-Spiele. In England wurde Manchester City Meister vor dem FC Liverpool, dem FC Chelsea und dem FC Arsenal London. Vorjahresmeister, Manchester United, landet nur auf Platz 7 und wird in der nächsten Saison international nicht mehr vertreten sein. In Frankreich gibt es zwar noch einen Spieltag, aber mit Paris St. Germain als Meister und dem AS Monaco, Neuling und gleich im ersten Jahr Vizemeister, stehen die französischen Teilnehmer in der Champions League bereits fest.
Auch in Italien gibt es noch einen Spieltag. Juventus Turin ist aber bereits erneut Meister. In der Niederlande ist Ajax Amsterdam ebenfalls erneut Meister (vor Feyenoord Rotterdam – das erweckt Erinnerungen an alte Zeiten, als diese beiden Mannschaften auch in Europa zur absoluten Spitze gehörten). Und als Schottland-Fan darf ich vermelden, dass Celtic Glasgow erneut schottischer Meister wurde (Glasgow Rangers kämpft sich nach einem Insolvenzverfahren und der Rückstufung in die 4. Liga langsam wieder nach oben und wurde Meister der Scottish League One, der dritthöchsten Liga im Norden der britischen Insel).
Offen ist dagegen die Primera División in Spanien. Zwar führt Atletico Madrid vor dem letzten Spieltag mit drei Punkten vor dem FC Barcelona (der den spanischen Pokal, den Copa del Rey, im Endspiel gegen Real Madrid 1:2 verlor). Aber am kommenden Sonntag kommt es zu einem echten Endspiel in Barcelona eben zwischen diesen beiden Teams. Sollte der FC Barça gewinnen, so ziehen sie im Zielspurt doch noch an Atletico Madrid vorbei, die eine Woche darauf im Endspiel bekanntlich gegen den Lokalrivalen Real Madrid (Real ist ohne Chance auf die spanische Meisterschaft) um Europas Krone (Champions League) in Lissabon spielen. Apropos Lissabon: Benfica Lissabon spielt bereits am Mittwoch im Finale der Europa League in Turin gegen den FC Sevilla.
Neben den Relegationsspielen zur Bundesliga und 2. Liga ist nur noch das DFB-Pokal-Finale am Samstag (17. Mai) zwischen Meister Bayern München und Vizemeister Borussia Dortmund offen. Dann beginnt endgültig die Vorbereitung auf die Fußball-Weltmeisterschaft von 12. Juni bis zum 13. Juli 2014 in Brasilien.
Letzten Freitag gab ja Bundestrainer Joachim Löw der vorläufige, 30-köpfige Aufgebot der deutschen Mannschaft bekannt, von dem aber noch sieben Namen gestrichen werden müssen, denn Löw muss am 2. Juni dem Weltverband FIFA seinen endgültigen 23-Mann-Kader melden. Hier die 30 genannten Spieler:
Tor (3): Manuel Neuer (FC Bayern München), Roman Weidenfeller (Borussia Dortmund), Ron-Robert Zieler (Hannover 96)
Abwehr (11): Jérôme Boateng, Philipp Lahm (beide FC Bayern München), Erik Durm, Kevin Großkreutz, Mats Hummels, Marcel Schmelzer (alle Borussia Dortmund), Matthias Ginter (SC Freiburg), Benedikt Höwedes (Schalke 04), Marcell Jansen (Hamburger SV), Per Mertesacker (FC Arsenal), Shkodran Mustafi (Sampdoria Genua)
Mittelfeld (14): Lars Bender (Bayer Leverkusen), Julian Draxler, Leon Goretzka, Max Meyer (alle Schalke 04), Mario Götze, Toni Kroos, Thomas Müller, Bastian Schweinsteiger (alle FC Bayern München), André Hahn (FC Augsburg), Sami Khedira (Real Madrid), Mesut Özil, Lukas Podolski (beide FC Arsenal), Marco Reus (Borussia Dortmund), André Schürrle (FC Chelsea)
Angriff (2): Miroslav Klose (Lazio Rom), Kevin Volland (1899 Hoffenheim).
Erstmals überhaupt nominiert für das A-Team wurden der Dortmunder Außenverteidiger Erik Durm, die Schalker Mittelfeldspieler Max Meyer und Leon Goretzka sowie der Hoffenheimer Angreifer Kevin Volland. Ohne Länderspielerfahrung sind zudem der Augsburger Offensivspieler André Hahn und Verteidiger Shkodran Mustafi von Sampdoria Genua.
Nicht dabei: Max Kruse, ter Stegen, Gomez, Adler, Sidney Sam, Westermann und Sven Bender.
Sicherlich hat Joachim Löw für einige Überraschungen mit seiner Nominierung gesorgt, z.B. hätten sich viele statt Zieler eher Bernd Leno (Leverkusen) als 3. Torhüter gewünscht. Von den neuen Namen (von Durm bis Volland) werden aber sicherlich noch einige gestrichen werden. Dass Löw zwar auf Sami Khedira, nicht aber auf Mario Gomez setzt, verwundert dann aber schon nicht mehr, obwohl neben Volland nur noch der 35-jährige Miroslav Klose als echte Stürmer benannt wurde. Der Mangel an Stürmern, so denke nicht nur ich, wird sicherlich aus dem Mittelfeld kompensiert werden müssen (Götze, Reus, Schürrle, auch Podolski).
Nun, heute in einem Monat geht es also los. Die deutsche Mannschaft nimmt in Gruppe G am Montag, den 16. Juni, mit dem Spiel gegen Portugal (Beginn 18 Uhr MESZ) in Salvador den Spielbetrieb auf. Sicherlich zählt die deutsche Mannschaft zu den Favoriten. Aber so ein Turnier, besonders unten diesen klimatischen Verhältnissen, bürgt mit Sicherheit manche Überraschung.
Siehe auch: Ewige Tabelle nach 51. Jahren Bundesliga