Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) überrascht die Polit-Szene mit einem pikanten Vorschlag: Rockstar Herbert Grönemeyer soll in den Bundestag einziehen – für die CDU. Wulff selbst würde sich für ein Mandat stark machen. Hintergrund ist die Kritik von Grönemeyer anläßlich des G8-Gipfels, mit der er die Glaubwürdigkeit der Politik grundsätzlich in Frage stellte.
Herr Wulff ist im Lande bekannt für manche Art des Populismus. Woher sollte sonst seine ‚allgemeine Popularität‘ herstammen. Sicherlich ist die von Herbert Grönemeyer geäußerte Politikerverachtung eine Gefahr für Deutschland, allen voran für die Politik selbst. Aber sind es nicht die Politiker selbst, die durch ihr unendliches Geschwafle für die Politikverdrosselheit im Lande sorgen? Sind faule Kompromisse, wie sie dieser Tage beim EU-Gipfel in Brüssel vereinbart wurden und die durch polnische (und auch britische) Erpressungsversuche zustande kamen, für uns Normalbürger noch nachvollziehbar? Es geht um bloße Eigeninteressen der Politiker, um Machtgier und Einflußnahme über Landesgrenzen hinaus. Die Interessen der eigenen Bürger sind dabei zweitrangig, die der dritten Welt nur dann von Belang, wenn dadurch wirtschaftliche Erfolge zu erzielen sind.
Vielleicht sollte Herbert Grönemeyer wirklich in die Politik gehen. Aber nach kürzester Zeit würde er sich selbst im Gewebe der Politik verzetteln. Damit wäre keinem gedient. Herr Wulff weiß genau, dass Grönemeyer seinem Ansinnen nicht entsprechen wird. So kann er solche ‚pikanten Vorschläge‘ auch leichtfertig äußern.
siehe auch zdf.de: Wulff: Grönemeyer an die Macht!