So schnell kann das gehen: Da führt der SV Werder gegen den Tabellenzweiten der Fußball-Bundesliga, VfL Wolfsburg, zur Halbzeit mit 3:2, um innerhalb von sieben oder acht Minuten drei Tore zu kassieren. Natürlich ist eine Niederlage gegen die Wolfsburg, auch zu Hause, kein Beinbruch.
Aber die Träume von Europa League darf man so getrost abhaken. Ein Witz, solche Träume überhaupt geträumt zu haben. Wenn in diesem Punkt vielleicht noch etwas zu machen gewesen wäre, dann über den DFB-Pokal. Über das Hintertrepplein sozusagen. Denn mit Arminia Bielefeld, einem Drittligisten, wenn auch dem souveränen Tabellenführer der 3. Liga, hatte man einen nicht gerade hochklassigen Gegner.
Gegen Bielefeld machte Werder das Spiel. Musste es machen. Wer die Werder-Spiele der letzten Wochen gesehen hat, weiß aber, daß Werder sich eher aufs Kontern versteht. Ein Spiel selbst zu machen, soweit sind die Bremer noch nicht. Und so ergaben sich vertauschte Rollen: Werder machte das Spiel, die Arminia konterte erfolgreich. Am Ende siegte Bielefeld 3:1 – und damit ist auch dieser Traum ausgeträumt.
Nach der Euphorie der letzten Wochen, als Werder Bremen sechs Spiele in Folge ungeschlagen blieb (und dabei fünf Siege in Folge erzielte), ist nach diesen beiden Niederlagen eine gewisse Ernüchterung an der Weser eingekehrt.
Koen Casteels, der gestern im Werder-Tor sein Debut gab: „Es ist schwer, die richtigen Worte zu finden. Wir fahren alle mit einem Scheiß-Gefühl nach Bremen zurück.“ Da denkt man gleich an das nächste Bundesligaspiel in Freiburg. Wirklich ein Scheiß-Gefühl!