Ich muss es gleich gestehen: Meine „Fußball-Begeisterung“ hat in den letzten Monaten sehr gelitten (sie war schon lange nicht mehr sehr groß). Es geht beim Fußball fast nur noch ums Geld. Außerdem ist es der reinste Menschenhandel (Spielertransfers). Und das Umfeld (betrunkene, randalierende und/oder rassistische Fans) hat mich schon lange davon abgehalten, ein Fußballstadion zu besuchen.
Nun will ich aber mein Liebäugeln mit Werder Bremen nicht von heute auf morgen leugnen, nur weil der Mannschaft am Ende der letzten Saison die Luft ausgegangen ist und der Auftakt zur neuen Saison ein grandioser Fehlstart ist. So schnell lasse ich mich auch nicht abschrecken.
Natürlich kann ich meine Enttäuschung über die 0:4-Klatsche (so nennt man das in Fußballerkreisen) gegen Bayern München nicht bestreiten. Mögen sich die Bayern durch viel Geld mit guten Spielern tatsächlich verstärkt haben. Mögen einige Leistungsträger von Werder noch verletzt und andere noch nicht gänzlich fit sein (Naldo und Diego, die erst spät ins Trainung gekommen sind). Aber so darf man sich selbst (oder gerade) von den Bayern nicht abkanzeln lassen.
Auch im weiteren Saisonauftakt (Ligapokal, DBF-Pokal, Champions League-Qualifikation) konnte die Mannschaft bisher spielerisch kaum überzeugen. Bekanntlich kann es jetzt nur noch besser werden. Aber ich fürchte: Es wird ein ganz schweres Jahr für Werder Bremen. Große Blumentöpfe werden nicht gewonnen werden. Und zunächst wird es sogar ein Kampf darum sein, aus dem unteren Drittel der Bundesliga zu enteilen (Der HSV des Vorjahres lässt grüßen. Und was war da am Ende die Konsequenz?).